Ein Weg zur Erweckung von selbstregulatorischen Kräften

Arbeiten an der Gesundheit mit der Hilfe von Qi Gong und Tai Chi

Schmerzen oder auch das Leiden hat in unserem endlichen Leben eine zentrale Bedeutung. Der Schmerz ist der Indikator eines körperlichen, emotionalen oder mentalen Ungleichgewichts und somit ist die Anerkennung der Schmerzen der erste Schritt auf dem Weg der Heilung.

Tatsächlich sind Schmerzen nicht nur für sogenannte chronische Schmerzpatienten eine alltägliche und prägende Erfahrung. Für einen Teil der Menschen werden die Lebensbedingungen so schwer, dass Körper, Geist und Emotionen rebellieren.

Dabei spielt die Psyche eine wesentliche Rolle. Negative Emotionen wie Angst, Stress, Trauer usw. können Schmerzen hervorrufen. Oft ist der Griff zu einem Medikament für viele der einzige Ausweg. Die Nebenwirkungen werden bewusst oder unbewusst in Kauf genommen, auch wenn viele Medikamente den Ursprung des Ungleichgewichts nur selten bekämpfen, sondern vorwiegend die Symptome unterdrücken.

Was tun? Eine Kombination aus ganzheitlichen Therapien, wie meditative Bewegungstherapien aus dem Qi Gong (Chi Kung) oder Tai Chi, Schröpfen, Akupunktur oder Fussreflexzonenmassage können den Körper stärken und gleichzeitig aber auch Geist und Emotionen beruhigen. Entscheidend dabei ist die Atemtechnik – Die Kontrolle des Atems ist eine der höchsten Stufen überhaupt in der Energie- und Meditationslehre. Schon eine einfache Anleitung dafür verhilft zu einem Zustand tiefer Entspannung, Ruhe und innerem Frieden. Der Mensch ist fähig, unvorstellbare Kräfte zu entwickeln und zu mobilisieren, man braucht dazu nur das nötige Wissen.

Die SKEMA Kampfkunstakademie bietet solche ganzheitliche Trainingsmethoden an. Das Training richtet sich an Personen, welche unabhängig von Alter und Kondition ihre Lebensenergie stärken wollen und auf sanfte Art etwas für ihre geistige und körperliche Gesundheit tun möchten.

Redaktion FV SKEMA 08.12.2020

Kampfkunst im Alltag

Die therapeutische Wirkung von Tai Chi, Qi Gong, Yoga etc. sind mittlerweile vielseits bekannt.

Diese Begriffe weiter zu unterscheiden, wird zu keinen weiteren Erkenntnissen führen. Um deren Wirksamkeit bedarf es um zwei grundsätzliche Unterscheidungen. Nämlich die von «Kampfsport» und «Kampfkunst». Nun worin liegt der Unterschied? Kurz gesagt, in allem.

Während der Kampfsport auf den Erfolg wie Ansehen, Pokale etc. zielt und dafür eine «Arena» nutzt, beleuchtet er vor allem den physischen Aspekt. Diese Abnutzung schadet langfristig dem Körper. Einem Körper, dem Schaden zugefügt wird, dessen Lebenseinstellung nimmt gleichermassen Schaden an – und damit auch sein «Spirit». Kampfsport pflegt das Ego. Es darf einem jungen Menschen gegönnt sein, den Weg des Kampfsportes zu wählen, auch weil er sich dadurch (noch) als «physisch fit» ansieht, jedoch muss ihm ebenso eingeräumt werden, dass es begrenzt ist. So ist es nicht selten, dass bereits nach 25 Jahren der Körper erste «Signale schlägt», mit 30 Jahren bereits einen «Alarm ausruft» und mit 35 Jahren die «körpereigene Energie angezapft» wird (der «Raubbau» wird spürbar). Kampfsporttreibende tragen nicht selten darüber hinaus physische und bleibende Schäden davon (Rücken-, Knie- oder anderweitige Gelenkprobleme, Lähmungserscheinungen, Parkinson etc.). Es ist selbstredend, dass dadurch die Lebensqualität eingeschränkt wird.

Die Kampfkunst (Martial Arts) zielt auf ganz andere Aspekte. Sie soll/muss den Praktizierenden durch das ganze Leben hindurch begleiten. «Mit 35 Jahren fängt es doch erst richtig an». Alle Übungen (es wird bewusst auf die Formulierung «Technik» verzichtet; Übungen sind keine Techniken) zielen auf die Stärkung des Sehnenapparates, auf den Muskelapparat, auf die Flexibilität der Gelenke, sodass der Beweglichkeit (Mobilität) einen grösseren Umfang eingeräumt werden kann («range of motion»). Die Selbstverteidigung ist in dieser Kampfkunst beheimatet.

Diese erhöhte Beweglichkeit (Mobilität) lässt wieder viele fröhliche Momente zu, sei es beispielsweise beim Tanzen, dem Erleben von Enkelkindern oder bei einem Spaziergang durch Wald und Wiese. Diese Beweglichkeit und die damit freigesetzte (zurück gewonnene) Fröhlichkeit begründet Kampfkunst.

Der Körper kann als einen «Tempel» angesehen werden, worin sein «Spirit» über das Denken, über das Fühlen, über das Handeln sich einfindet. Die SKEMA Kampfkunstakademie erforscht, lehrt und trainiert diese Aspekte im Rahmen wissenschaftlicher Kriterien in ihren eigenen Kampfkunstschulen bzw. wendet Aspekte von erforschten Kampfkünsten als Therapiemethoden in ihren eigenen Praxen an.

Nicht selten wird Tai Chi, Qi Gong, Yoga etc. mit den «Inneren» Kampfkunststilen gleichgesetzt. Das ist zwar nicht falsch aber im Sinne einer umfänglichen Aufklärung auch nicht ganz richtig. So kann es durchaus sein, dass die benannten Stile optisch wie «Innere Stile» daherkommen, im Eigentlichen jedoch auf die äussere Wirkung zielt wie die Pflege des Bewegungsapparates, Bewegungsvielfalt, Koordination, Flexibilität etc. Demzufolge kommt sie eher einem «wirkungsvollen Gesundheitssystem» als einer «echten Kampfkunst» nahe. Kampfkunst ohne das sogenannte «Innere», also ohne das benannte im wirklichen Sinn (nicht optisch, sondern fühlbar) kann nicht als Kampfkunst bezeichnet werden. Es existieren Kampfkunststile, die von «Aussen» zum «Inneren» wirken und andere wiederum arbeiten sich vom «Inneren» zum «Äusserlichen» – vergleichbar mit einem Pferd, worauf der eine Reiter von der linken und der andere Reiter von der rechten Seite das Ross besteigt. Ross und Reiter blicken in dieselbe Richtung.

Somit sei hier festgestellt, dass kein «Kung Fu» existiert, ohne dass das «Qi Gong» darin enthalten ist und kein «Qi Gong» existiert, ohne dass das «Kung Fu» darin enthalten ist. Auch in anderen Kampfkunststilen wie Choy Lee Fut, Hung Gar, Hsing-I, etc. können derartige Parallele beobachtet werden. Die Übungen können zwar unterschiedlich aussehen, das Bewusstsein darin jedoch oder die Atemmethoden dazu können gleich sein. Echte Kampfkunst führt zu einer ganzheitlichen Entwicklung des Menschen. Die Klassifizierung von Kampfkünsten kann nun je länger je mehr nicht weiter (hat es übrigens nie) zum Ergebnis führen, es ist DIE Kampfkunst, die dazu führt. Ist die Möglichkeit einer ganzheitlichen Entwicklung des Menschen im Wing Chun Kung Fu oder im Eskrima (Stock- und Messerkampfkunst) oder im Tai Chi oder in anderen Kampfkünsten enthalten? Ja, sie ist (sofern sie echt und erforscht sind). Es sind die Wege dazu, die den Unterschied ausmachen werden.

Für diesen Entwicklungsprozess braucht es viel Zeit. Zeit, die wir entweder nicht haben oder die wir uns nicht nehmen oder eben beides. Dauert etwas übers «Zähneputzen» hinaus (3 Min.), wird es (zu) lange. Aus diesem Grund wird das wirkungsvolle Training meist verworfen oder so ausgestaltet, dass für einige Zeit viel und lange trainiert wird und andere Zeit wieder gar nicht. Diese Trainingsausgestaltung führt nicht wirklich zu fruchtbaren Ergebnissen – über die ganze Lebensdauer gesehen. Si Gung Suny Kamay: «Das Stetige ist der Schlüssel zum wahren Erfolg».

Die SKEMA Kampfkunstakademie erforschte während einigen Jahren u. a. zu diesem Thema. So stand der Wirkungsgrad von Kampfkunsttraining zur investierten Zeit sich gegenüber. Dafür führte sie in sechs von ihren 24 Schulen eine Forschungsgruppe ein (dem sogenannten «Palakabanate»-Labor), worin ganz gezielt der Umgang mit Stress (Anmerkung: Der Stressgrad war beim Krieger [Kriegskunst = Kampfkunst] am höchsten) trainiert wird (Stressbewältigung) und die Lehren aus Muskelverspannungen gezogen werden konnten, also wieso sich Verhärtungen im Muskel bilden, woher die Gründe dieser Verspannungen stammen, wie diese Verspannungen gelöst werden etc. Die Laborgruppe «Palakabanate» zeigte hierbei einen grossen Erfolg. Diese Erfolge können und dürfen sich hinsichtlich der Kampfkunststilen nicht mehr klassifizieren lassen, denn sie verschmelzen in jeder Kampfkunst, es entsteht die Symbiose – alles wird eins.

Wie gestaltet sich dieser Effekt im Trainingsbetrieb der SKEMA-Kampfkunstschulen aus?

In 50minütigen Trainingseinheiten bietet sie täglich (Montag bis Freitag) und zweimal am Abend die Kampfkunst an, worin effektiv und nachhaltig trainiert wird – sei es dadurch die eigene Selbstverteidigung zu erlernen oder zu verbessern oder um die eigene Energie zu fördern oder zu stärken. Der weitere Effekt kann durch Hausaufgaben («SKEMAatHome») erzielt werden, welche jeweils ca. 7 Minuten umfassen und vom Instruktor begleitet werden.

Die Essenz aus der Forschungsgruppe «Palakabanate» kann nun mehr in alle Kampfkunsttrainings wirkungsvoll eingesetzt werden und darüber hinaus nützlich ins Alltag gebracht werden. Durch die eigene Befähigung, die Muskeln zu entspannen bei fliessender Atmung und damit die Flexibilität zu erhöhen, reichere ich mir Lebensqualität an.

Die Übungen werden in der SKEMA Kampfkunstakademie so konzipiert, dass sie einfach zugänglich sind und den Lebensumständen hier zu Lande gerecht werden (Bsp. Während der Asiate einen «Lotussitz» für eine Übung einnimmt [weil er entsprechend seinen Körper im Alltag benutzt], nimmt der Europäer für dieselbe Übung eine andere für ihn alltägliche Körperhaltung ein – es zielt auf dieselbe Wirkung [und darum geht es]). Eine äussere Nachahmung würde den eigenen Körper immer wieder «Anecken» lassen (Schmerz). Das richtige Verständnis für die Übungen hingegen gibt dem Praktizierenden die Möglichkeit, seine Wirkungskraft dafür zu entfalten.

Vortrag SiGung Suny Kamay 27.10.2020
Verfasst von Redaktion Förderverein SKEMA 03.11.2020

Energietraining ist Kampfkunst und Kampfkunst ist Energietraining

SKEMA steht für Gesundheit auf allen Ebenen. Dafür wendet sie Methoden der inneren Kampfkünste (Tai Chi, Qi Gong, Pa Kua, etc.) als auch der äusseren Stile (Wing Chun Kung Fu, Eskrima etc.) an. Die SKEMA Kampfkunst strebt dabei keine einseitige, sondern eine harmonische Entwicklung des Menschen an. Echte Kampfkunst fördert den Menschen in seiner Ganzheit. Dies sowohl auf der körperlichen Ebene (ausgewogenes Training für den ganzen Körper) sowie auch auf emotional-mentaler Ebene (Kontrolle von Emotionen zur besonnenen Handlung anstelle von z.B. schüren von Aggressionen). Echte Kampfkunst fördert den Menschen in seiner Ganzheit und führt so zu körperlicher, emotionaler, mentaler Gesundheit.

Atmung als entscheidender Faktor

So wie der Fisch das Wasser zum Leben braucht, ist die Atmung die erste und wichtigste Nahrung des Menschen. Jede Zelle atmet. Zudem bildet die Atmung ein Bindeglied zwischen dem Körper, den Gefühlen und Gedanken und kann direkt auf das ganze System «Mensch» einwirken! Eine geschulte Atmung fördert die Verdauung, reguliert den Muskeltonus und beruhigt seine Gedankenwelt sowie seine Gefühle. Die geschulte Atmung ist jedoch auch essenziell in Stresssituationen und somit für die Selbstverteidigung. Ein physischer Angriff kommt unerwartet und ist auch eine mentale und emotionale Herausforderung.

Im Stress gelassen bleiben

Viele Prozesse im Körper geschehen autonom, was uns das Leben vereinfacht. Andererseits können uns diese autonomen Vorgänge in einer Gefahrensituation hemmen oder sogar lähmen. Diese Mechanismen lassen sich durch die Atmung regulieren. Gezielte Stressminderung und Furchtbewältigung nach angewandter Skema-Methode kreieren ein neues Leben und Empfinden. Dadurch resultiert ebenso ein anderes Verhalten mit Konfliktsituationen. Starke Emotionen, namentlich die Angst, lassen uns unkontrolliert Handeln. Innere Ruhe und emotionale Ausgeglichenheit, welche durch die Stile wie Tai Chi oder Qi Gong – oder Kampfkunst im Allgemeinen – angeeignet werden können, lassen uns besonnener und bedachter reagieren.

Gesundheit im Alltag durch Kampfkunst

Der Erfahrung zu Folge, dass der Umgang mit alltäglichen Gefahren wie stürzen, ausrutschen, anstossen etc. den Trainierenden befähigen, sowohl seinen Körper als auch seine Atmung zum instinktiven Reagieren und so die Verletzungsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren, ist echte Kampfkunst ein echter Begleiter im Alltag.

Text von Marcel Haas 20.10.2020 (dipl. Skema-Instruktor und Schulleiter Skema-Kampfkunstschule St. Gallen Ost, med. Masseur mit eidg. FA, dipl. Kieser Instruktor SAFS).

Tai Chi als Energietraining

Tai Chi ist eine uralte Kampfkunst. Die SKEMA Kampfkunstakademie unterrichtet den energetischen Aspekt, wonach in der Tai Chi-Kunst das Wissen über die Ur-Kräfte verankert ist. Diese Kräfte wirken in und um uns herum. So schult zum Beispiel jede Tai Chi-Handstellung eine anreichernde Energie (Yin) sowie eine expandierende Energie (Yang). Durch die korrekte Körperhaltung sowie die dynamischen ineinander fliessenden Körperbewegungen können «gestaute Energien» freigesetzt und die Kräfte harmonisch im Praktizierenden entwickelt werden. Die harmonischen Yin- und Yang-Bewegungen (Tai Chi) schützen nicht nur gegen äussere Angriffe, sondern wahren und stärken die eigene Gesundheit von innen. Dieser «Transport» der Energie wird für den Praktizierenden fühlbar.

Durch gezielte Übungen zu Gunsten des Nackens, Schultern, Rücken, Knien etc. wird der Körper systematisch von den Verspannungen – sei es aus physischer Herkunft wie z.B. Fehlnutzung des Körpers im Alltag oder psychischer Herkunft wie z. B. Ängste etc. – gelöst und ins «Lot» gestellt. Durch die korrekte Ausrichtung bzw. Haltung des Körpers kann die Energie optimal zirkulieren. Dabei kommt der Atmung eine essenzielle Bedeutung zu, die durch die von der SKEMA entwickelten Konzepten bzw. Atemmethoden gezielt trainiert wird. Ein optimal funktionierender Körper ist die Grundlage für körperliche Gesundheit, emotionale Balance und geistige Klarheit. Die Atmung ist das Bindeglied dafür. Detaillierte Erklärungen zum SKEMA-Atemtraining finden Sie auf www.skemaathome.ch.

Obschon im Tai Chi noch sehr vieles unerforscht ist, ergeben weitere Forschungsarbeiten (Veröffentlichungen im Swiss Journal of intergrative Medicine, Medical Tribune etc.) folgende positive Auswirkungen:

  • Gleichgewicht
  • Gang
  • Innere Ruhe
  • Ausgeglichenheit
  • Bessere und präventive Stressbewältigung
  • Gesteigertes Körperbewusstsein
  • Besserer Umgang mit belastenden Situationen
  • Erhöhtes Selbstvertrauen

Tai Chi wirkt aktiv auf die Ressourcen des Menschen und koordiniert den Körper durch Meditation in Bewegung. Vor allem bei älteren Menschen wirkt Tai Chi auf die Haltungsstabilität.

Redaktion FV SKEMA 05.10.2020

Die kleine Idee der Energie, die ich selbst auf einfache Weise beeinflussen kann

Brief von Si Gung Suny Kamay

Wir sprechen hier nicht von den Höchst-Energien, die einen spirituellen, mystischen, religiös bezogenen Hindergrund haben. Doch wenn du lernst, die kleineren Energien unter Kontrolle zu haben, ist die Möglichkeit sehr gross, dass du Zugang zu den höheren Energien bekommst. Also lass uns mit dem beginnen, was wir direkt beeinflussen können. Auch hier bei diesen einfachen Energieformen werden wir nicht in die Details gehen, da dein Denkapparat sonst in die falsche Richtung geht und du den Nutzen aus diesen einfachen Sachen nicht ziehen kannst.

Die erste Energieform ist die Atmung, um unser körperliches Leben zu erhalten. Atmung und Kontrolle des Atems ist eine Wissenschaft für sich, die den Rahmen eines Buches grösser als die Bibel sprengen würde. Ein Menschenleben ist nicht genug, um alle Schattierungen des Atems kennenzulernen, selbst wenn du dich täglich 24 Stunden damit beschäftigen würdest. Ebenfalls birgt sie Gefahren. Doch einige einfache Hilfsmittel des Atems werden wir im Training einführen, da sich durch Erfahrung gezeigt hat, dass der direkte Nutzen daraus relativ gross ist, sich die Gefahren jedoch praktisch auf Null reduzieren.

Die zweite Energieform betrifft die Nahrung. In Wirklichkeit nehmen wir durch Festnahrung Sonnenenergie in uns auf. Alle ernährungswissenschaftlichen Fakten können einen grossen Nutzen haben, wenn man sie ausprobiert. Doch jeder Mensch ist verschieden. Darum haben wir kein festes System. Wir vertreten keine Richtung veganer, vegetarischer oder tierischer Ernährung, da die Nahrung von geografischen Gegebenheiten und deinen Bedürfnissen abhängig ist.

Die dritte Energieform ist die Bewegung, also die Art und Weise wie wir unseren Körper benutzen. Die ist ebenfalls vom Umfeld und den geografisch-kulturellen Einflüssen abhängig, in die wir geboren werden. Ein Beispiel: Es ist vermutlich jedem klar, dass es wenig Sinn macht, sich als Eskimo nackt auszuziehen und auf einer Eisscholle einen perfekten Lotussitz zu praktizieren. Davon kann ich ableiten, dass bestimmte Trainingsformen, die in (Süd-)Indien entwickelt wurden und für den Inder einen bestimmten Nutzen haben, nicht eins zu eins vom Eskimo übernommen werden können. Das einzig Wichtige an der Bewegung ist, dass sie ohne Ambition erfolgt – Leistungssport ist energievernichtend.

Wenn Körperbewegungen im normalen Ablauf des Lebens zu Behinderungen führen, muss Stagnation der Energie vorliegen. Dies drückt sich z. B. durch Muskelverspannungen oder -verhärtungen aus. Diese haben ein grosses Spektrum an Ursachen und Einflüssen. Sie reichen vom einfachen Muskelkater, den jeder kennt, bis zu Einflüssen psychischen Ursprungs. Muskelkater entsteht durch neue, ungewohnte Bewegungen, die uns aus verschiedensten Gründen aufgezwungen werden oder durch bekannte Bewegungsabläufe, die jedoch von der Belastungsintensität eine Herausforderung für unseren Bewegungsapparat darstellen. Das Endresultat ist Übersäuerung und Muskelkater. Die psychischen Ursachen von Muskelverspannungen entstehen durch Stress jeglicher Art und sind tausendfach gelagert. Ein paar Beispiele sind latente Aggression, Gross und Wut, die nicht als Reaktion nach aussen gezeigt werden dürfen. Die emotionellen Frustrationen in ihren tausendfachen Schattierungen haben im Grunde genommen alle einen gemeinsamen Ursprung. Furcht.

Echtes Chi Kung löst diese Energiestagnationen auf. Es muss dazu gezielte Bewegung oder Nicht-Bewegung in Kombination mit Atmung beinhalten, denn Atmung ist die Brücke zwischen Geist und Körper. Die Übungen kannst du an dir selbst und ohne Trainingspartner vollziehen. Wenn du einen Trainingspartner zur Verfügung hast, ist eine korrekte Massage mit Atmung kombiniert eine wunderbare Übung, um diese Blockaden frei zu bringen. Die Massage ist auch als Selbstmassage ausführbar, hat aber den Nachteil, dass nicht alle Körperteile gut erreicht werden können, insbesondere wenn dort Blockaden bestehen (z. B. Rücken). Zu dem hindert oft Selbstmitleid die erforderliche Massageintensität.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass chronische Verspannungen aufgrund von Furcht entstehen und aus Selbstmitleid bestehen bleiben. Durch das Üben können deshalb auch verschiedene Affektionen wie Trauer, Wut, Verzweiflung oder Aggression ausbrechen. Dabei hast du oft gar keinen Bezug mehr zu den auslösenden Faktoren, da du sie komplett verdrängt hast. Wenn sich Blockaden durch oben genannte Übungen auflösen, werden Energien frei, deinen Körper wieder aufrichten, deinem Denkapparat Ruhe verschaffen und dich befähigen, deinen Körper wieder in Freude zu bewegen, zum Beispiel beim Treppensteigen, vom Stuhl aufstehen oder beim Tanzen. Auch über dieses dritte Kapitel könnte man ein ganzes Buch schreiben.

Die vierte Energieform ist die Atmosphäre, und zwar von dem Moment an, wo dein Körper wieder beweglich und flexibel wird und du alle Gelenke ohne Hindernis bewegen kannst. So kannst du aus dieser vierten Energieform, die wir im folgenden kurz ausleuchten, einen grossen Nutzen ziehen. Sie ist die Atmosphäre um dich herum ist, sowie all derer, die sich mit dir im gleichen Milieu bewegen. Wie kannst du aus dieser Energie den grössten Nutzen ziehen? Auch dieses Gebiet füllt Bücher. Einige kurze Themen werden wir aber stichwortartig aufführen, welche dir vielleicht einleuchten werden.

Um aus dieser vierten Energieform den grössten Nutzen zu ziehen sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Ein wichtiger Faktor ist der Typ von Mensch, den du im Augenblick bist. Wir unterscheiden zum Beispiel nach dem Alter: In jedem Alter verändert sich das Empfinden, Erleben und Wahrnehmen derselben Situation. Oder spielst du heute als Erwachsener noch mit Puppen wie du es als Kind getan hast? Oder übt Lego noch dieselbe Faszination auf dich aus wie damals als du noch ein Bub warst? Die Faszination eines Elternteils, das mit seinen Kindern spielt, ist sicherlich eine andere. Diese Hinweise dürften genügen, auch wenn hier sicherlich auch wieder ein Buch gefüllt werden könnte.

Weiter müssen verschiedene Charaktertypen unterschieden werden, die ich der Einfachheit halber der Psychologie entnehme: Der introvertierte und der extrovertierte Charakter. Doch wenn du auch da wieder wirklich in dich hineinfühlst und die durch korrekte Übung und Massage hervorgerufenen Veränderungen wahrnimmst, wirst du sehen, dass es diese zwei Typen im Grunde genommen so gar nicht gibt. Diese Qualitäten vermischen sich vielmehr wie Farbe, die ein Maler in seinem Malkasten zusammenmischt in jeglicher Schattierung. Grob gesagt fühlt sich jedoch ein extrovertierter Mensch in einer Grossstadt wohl und kann dort mitten unter den Menschen die Energie zu sich nehmen, die er braucht um seine Blockaden zu lösen. Ein introvertierter Mensch wird sich dort nicht unbedingt wohlfühlen. Er sucht ruhige See, Berge, Wald oder Waldlichtungen auf und findet dort einen Ort, wo er sich regenerieren kann.

Neben persönlichen Neigungen und Vorlieben kommen jedoch auch unveränderbare –  vom Schöpfer gegebene Umstände dazu – die das Chi, Prama, Od, Kraft, Lebenskraft in ihrem Verhalten beeinflussen. Die Wissenschaft hat sich lange gegen das Vorhandensein solcher Umstände gesträubt, musste schliesslich aber doch einsehen, dass die alten Meister seit tausenden von Jahren die Wahrheit gesprochen haben. Auf Grundlage ihres Wissens wurden heute Maschinen konstruiert, um den Menschen in widrigen Umständen überleben zu lassen. In der Raumfahrt zum Beispiel wurden sie zur Voraussetzung um ein längeres Überleben im Weltall überhaupt zu ermöglichen. Zu Beginn musste schmerzlich erfahren werden, welche Schwingungen abgeben, ähnlich derer welche uns die Mutter Erde zur Verfügung stellt. Erste Erfahrungen damit machte die russische Raumforschung, als Juri Gagarin als erster Mensch in seiner Raumkapsel etliche Male die Erde umrunden konnte, da diese Strahlung künstlich erzeugt werden konnte. Später wurde diese Technik von anderen Nationen kopiert.

Ein dir vielleicht näher liegendes Beispiel, das dasselbe Thema beleuchtet, betrifft die verbreiteten Ermüdungserscheinungen speziell in Büroanlagen. Sie rühren daher, dass sich zu viele negative Ionen abnutzen und zu Positiven werden. Bereits hat sich eine ganze Industrie auf dieses Thema spezialisiert. Doch dieses Thema ist noch viel grösser und beschränkt sich nicht auf Ionen alleine. Die Lebenskraft, die wir Chi oder Od nennen, umfasst in ihrer Gesamtheit 1 Million mehr Faktoren als die der Ionen alleine. Zum Beispiel reicht Luftverschmutzung von der chemisch-physikalischen bis zur gedanklichen und emotionellen Luftverschmutzung, welche vor allem vom Menschen selbst in grossem Masse betrieben wird. Als ursächliche Beispiele seien hier Habgier, Gier, Wut, Eifersucht und Aggression aufgeführt.

Diese Faktoren beeinflussen die Atemluft und somit das zum Leben nötige Prana / Chi in enormen Mass. Daher ist es wichtig, wo man lebt. In den Bergen fühlst du dich anders als im Tal und in der Stadt. Die Wissenschaft behauptet, dass es an der Luftverschmutzung liegt, wie sie chemisch-physikalisch gesehen werden kann. Dies tritt zum Teil zu, ist aber nicht die Hauptursache. Diese liegt darin, dass das negative Gedankengut der Menschen nicht aufsteigen kann, sondern sich eher wie CO2 verhält und sinkt. Die Wissenschaft glaubt heute, dass in den Bergen die negativen Ionen in grösserer Konzentration vorliegen. Ein SKEMA Martial Arts Mann oder ein anderer energetisch geschulter Mensch merkt jedoch schnell, dass dies nicht stimmen kann. Die höchsten Konzentrationen an negativen Ionen findest du nicht in den Bergen, nicht im Dorf und auch nicht in der Stadt. Jetzt denkst du, vielleicht im Wald? Dort ist sie auch nicht am höchsten. Doch es gibt eine andere Energieform im Wald, die sogenannte Globale, welche dem Wald überhaupt Wachstum ermöglichen, die uns jedoch nicht direkt zugänglich sind. Natürlich gibt es im Wald weitere positive Faktoren. Die höchsten Konzentrationen an negativen Ionen – um beim Thema zu bleiben – findest du in grossen Flächen, die nicht überbaut sind (dort wo zum Beispiel der Bauer seinen Acker pflügt), in ebenen Wüsten und bei grossen Wasserfällen oder Wasserverwirbelungen. Auch dieses Thema kann ein ganzes Buch füllen.

Die fünfte Energieform ist der Missbrauch. Ein einfaches Beispiel hierfür sind unbewusste unkontrollierte Bewegungen, welche aus psychologischen Gründen entstehen. Zittern mit den Beinen aus Langeweile oder Nervosität oder Bewegungen mit den Fingern, wenn du ungeduldig bist. Wenn du diese Bewegungen unter Kontrolle bringst, wird diese Energie für dich nutzbar.

Echte Kampfkunst bezieht all diese Faktoren von Energie mit ein. So kreieren Stressminderung und Furchtbewältigung durch Flexibilisierung des Körpers, Atmung, Massage und die passende Umwelt ein neues Leben und Empfinden. Mit der Veränderung deines psychischen Verhaltens ändert sich auch dein Konfliktverhalten. Du wirst fähig, auf eine instinktive Art zu reagieren, so dass grössere Schäden verhindert werden, sei es wenn du dich verbal oder körperlich verteidigen musst oder auch im normalen Alltag beim Ausrutschen auf einer Eisscholle oder bei einem Autounfall. Das jahrelange Üben des Umgangs mit den erwähnten Energieformen führt zu dem, was wir den SKEMA-Body nennen und wofür die SKEMA steht: Volksgesundheit oder die drei «S» für Selbstverteidigung, Selbstsicherheit und Selbstmeisterung. Alter spielt keine Rolle, die Prinzipien bleiben dieselben.