Was bedeutet das? Bereits im Akronym SKEMA ist Energie enthalten: Suny Kamay Energy & Martial Arts Academy. Der Ausdruck Energie repräsentiert hierbei den kräftigenden und gesundheitlichen Aspekt aus dem Wissensschatz der Kampfkünste. Dass die traditionellen Kampfkünste ursprünglich dieses Wissen beinhalten, liegt auf der Hand: Klar, der körperlich Starke hat grundsätzlich bessere Karten in einer Auseinandersetzung – ebenso wichtig ist die mentale Stärke und der Umgang mit den Emotionen.
Der Kampf in der direkten Konfrontation
mit möglicherweise fatalem Ausgang ist der grösste Stress, dem ein Mensch
ausgesetzt sein kann. Die Kampfkünste beinhalten Techniken, um damit umzugehen,
um handlungsfähig zu bleiben und einen kühlen Kopf zu bewahren. Sie lehren uns,
wie man Stress in Folge von Traumata oder scheinbar ausweglosen Situationen
abbaut. Die entsprechenden Übungen lassen sich problemlos in den weniger
martialischen modernen Alltag übertragen, und der Praktizierende kann sich an
der befreienden und vitalisierenden Wirkung täglich erfreuen. Er hat mehr
Energie, seine Aufgaben zu bewältigen, mehr Energie, um gesund zu bleiben, mehr
Energie, um sein Leben und sein persönliches Umfeld positiv zu beeinflussen.
Dieser Energie-Anteil ist seit jeher ein
integraler Bestandteil des SKEMA-Trainings. Si Gung Suny Kamay hat auch in
diesem Aspekt der Kampfkunst lange geforscht, jeden erdenklichen Stein
umgedreht und eine enorme Anzahl von Methoden erlernt. Das Wissen um die
Energie ist in jeder SKEMA Disziplin enthalten. Im Energie Training wird auf
eine eher ruhige und sanfte Art darauf fokussiert. Das Training umfasst die
bewährtesten Methoden für den Menschen westlichen Lebensstils, um die
erwünschte Wirkung, z. B. morgendliche Aktivierung oder abendliche Entspannung
und Gedankenruhe, zu bewirken.
Hierin liegt auch der Unterschied zu
direkt aus den asiatischen übernommenen Methoden, die nicht sofort für
jedermann und in jedem Alter anwendbar sind. Als umfassendes Trainingssystem
bearbeitet das Energietraining alle Ebenen des Menschen. So wirkt es auf den
Körper kräftigend und flexibilitätsfördernd, auf die Emotionen balancierend und
aufhellend und auf die Gedanken je nachdem beruhigend oder anregend.
Dem Prinzip „Body over Mind“ folgend wird
über den Körper durch aktive und passive Bewegung kombiniert mit Atmung
gearbeitet. Jede Gewohnheit, jedes Gedankenmuster und jede inhärente Emotion
hat seine Wiederspiegelung im Körper. Der Einfluss von Erinnerungen und
Emotionen auf den Bewegungsapparat und die Organe sind heute denn auch
weitgehend anerkannt. Durch anhaltendes richtiges Training kann man also nicht
nur seinen Körper ins Lot bringen, sondern auch auf emotionaler und
gedanklicher Ebene innere Hindernisse überwinden. Das erfrischende Gefühl der
inneren Ausgeglichenheit, des spannungsbefreiten Körpers und nach gewisser
Übungszeit auch das Erleben des Chi – die in den traditionellen
Gesundheitsschulen erwähnte Lebenskraft – will man mit der Zeit einfach nicht
mehr missen.
Gewiss, anders als in den frühen 80er
Jahren findet man heute bereits in jedem Heftli oder Videoblog Kurzanleitungen
für einzelne Atem- und Entspannungsübungen, deren „Erfindung“ sich ein
einzelner Autor zuschreibt. Dies wird der Komplexität und Tradition dieser
Wissenschaft jedoch nur sehr bedingt gerecht, weil ein Lehrer individuell auf
die Gegebenheiten des Trainierenden eingeht. Auch sind die neu „erfundenen“
Übungen meistens bereits seit vielen hundert Jahren bekannt. So gibt es z.B.
Aufzeichnungen von Sufi-Orden, welche deren kontinuierliche Forschung über die
Wirkung der Atmung auf den Menschen seit mehr als einem Jahrtausend
dokumentieren.
Unser Anspruch ist es, den Schüler in
einem einfachen und wirkungsvollen Training zum bestmöglichen Ergebnis zu
führen. Die erlernten Übungen können problemlos in den Alltag integriert und
täglich angewendet werden.
Arbeiten an der Gesundheit mit der Hilfe von Qi Gong
und Tai Chi
Schmerzen oder auch das Leiden hat in unserem
endlichen Leben eine zentrale Bedeutung. Der Schmerz ist der Indikator eines körperlichen,
emotionalen oder mentalen Ungleichgewichts und somit ist die Anerkennung der
Schmerzen der erste Schritt auf dem Weg der Heilung.
Tatsächlich sind Schmerzen nicht nur für sogenannte
chronische Schmerzpatienten eine alltägliche und prägende Erfahrung. Für einen
Teil der Menschen werden die Lebensbedingungen so schwer, dass Körper, Geist
und Emotionen rebellieren.
Dabei spielt die Psyche eine wesentliche Rolle.
Negative Emotionen wie Angst, Stress, Trauer usw. können Schmerzen hervorrufen.
Oft ist der Griff zu einem Medikament für viele der einzige Ausweg. Die
Nebenwirkungen werden bewusst oder unbewusst in Kauf genommen, auch wenn viele
Medikamente den Ursprung des Ungleichgewichts nur selten bekämpfen, sondern
vorwiegend die Symptome unterdrücken.
Was tun? Eine Kombination aus ganzheitlichen Therapien,
wie meditative Bewegungstherapien aus dem Qi Gong (Chi Kung) oder Tai Chi, Schröpfen,
Akupunktur oder Fussreflexzonenmassage können den Körper stärken und
gleichzeitig aber auch Geist und Emotionen beruhigen. Entscheidend dabei ist
die Atemtechnik – Die Kontrolle des Atems ist eine der höchsten Stufen überhaupt
in der Energie- und Meditationslehre. Schon eine einfache Anleitung dafür
verhilft zu einem Zustand tiefer Entspannung, Ruhe und innerem Frieden. Der
Mensch ist fähig, unvorstellbare Kräfte zu entwickeln und zu mobilisieren, man
braucht dazu nur das nötige Wissen.
Die SKEMA Kampfkunstakademie bietet solche
ganzheitliche Trainingsmethoden an. Das Training richtet sich an Personen,
welche unabhängig von Alter und Kondition ihre Lebensenergie stärken wollen und
auf sanfte Art etwas für ihre geistige und körperliche Gesundheit tun möchten.
Die momentane „Corona- Situation“ erfordert, dass ein Kampfkunsttraining, namentlich die Selbstverteidigung, ohne Körperkontakt ablaufen muss. Wir erinnern uns: Kampfkunst ist eine Notwendigkeit – wie kann das also gehen? Das Training mit Abstand ist nicht nur möglich, sondern direkt auch nützlich, um besondere Aspekte der Kampfkunst hervorzuheben. Es kann also zwischenzeitlich sehr förderlich sein!
Der Trainingsfokus kann hierdurch etwas weg von einzelnen Techniken, mehr auf das „Gesamtkörperverhalten“, auf den Umgang mit Druck und Zug und die gute Struktur gelegt werden, sozusagen auf das unabdingbare Fundament der Kampfkunst. Es werden also primär nicht Techniken für bestimmte Verteidigungssituationen trainiert, sondern Prinzipien und Reflexe auf vielfältigste Art und Weise, die sich vorteilhaft auf die Selbstverteidigung aber auch für das Alltagsleben auswirken. Das Ziel der „SKEMA Art“, den ganzen Körper mit seinen Armen und Beinen, Thorax, Atmung, Rumpf, Becken zu stärken und sensitiver zu entwickeln, bleibt dabei bestehen. Er wird damit befähigt, mit sämtlichen Krafteinwirkungen wie „Schlag oder Sturz“ reflexartig umzugehen. Es ist dabei nicht mehr der Arm oder das Bein, das reflexartig reagiert, sondern der ganze Körper.
Nach einer solchen „Körperfeinschliff“-Trainingsphase ist man oft überrascht, welche Fortschritte man gemacht hat! Es lohnt sich also.
Es ist uns wichtig, dass alle Menschen, die sich für die Kampfkunst interessieren mit den folgenden Ausführungen einen Kompass, ein «Grund-ABC der Kampfkünste» in die Hand erhalten und sich somit in der Vielzahl der Angebote im weitgefächerten Gebiet der Kampfkünste orientieren können. Suchende können sich ein besseres Bild machen, was für sie persönlich als Kampfkunst in Frage kommt und welche Eigenschaften diese enthalten muss.
Mit
diesem Text möchten wir in einer einfachen, für den Laien verständlichen
Sprache, die Vielfältigkeit der zahlreichen Kampfkunststile ohne Beeinflussung
durch allgemeine Werbung oder Zeitschriften aufzeigen. Das «Richtige» für sich
zu finden ist von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel das Alter,
Interessensgebiet(e) und körperlichem Zustand (mental, emotional, seelisch) des
entsprechenden Menschen abhängig.
Es
ist zudem wichtig, wieviel Zeit man selbst zur Verfügung hat oder sich nehmen
möchte, also investieren (aufopfern) möchte um sich mit den Erfahrungen und mit
dem Training einer der verschiedenen Kampfkunstarten auseinander zu setzen.
Mit
diesem kurzen Einblick kann es verständlicher werden, weshalb so viele
Kampfkunststile entwickelt wurden, da Menschen Individualisten sind mit einem
Herdendrang.
Das
Üben der verschiedenen Formen sind wie ein ABC, mit dem Sie Ihre eigenen Wörter
schreiben und sich formulieren können (körperlich, emotional, mental und wenn
alles zum Besten steht auch seelisch). Somit wäre der Kreis geschlossen.
Für
die meisten der öffentlich zugänglichen Kampfkünste ist es unerheblich, ob man
weiblich oder männlich ist. Es gibt aber auch tiefgreifende Kung Fu-Stile, wo
es eine wesentliche Rolle spielt, ob man Frau oder Mann ist. Doch von diesem
Kung Fu möchten wir hier nicht sprechen, da diese Art von Kung Fu strengste
Aufsicht während Tag und Nacht durch einen sehr guten Sifu (Lehrer oder
Meister) erfordert. Denn hier können Kräfte geweckt werden, die strengste Diät
auf allen Ebenen – also körperlich, emotionell, geistig – erfordert.
Wir
möchten einige Kampfkunstarten näher vorstellen, die es dem Suchenden erlaubt,
seinen normalen Tagesablauf beizubehalten und es ihm trotzdem ermöglicht,
verschiedene Faktoren wie zum Beispiel Selbstverteidigung, Selbstsicherheit, Selbstfindung
und Volksgesundheit zu befriedigen. Eigentlich können die meisten uns bekannten
Kampfkunstarten auf den erwähnten Gebieten eine sehr gute Hilfe sein. Oder
anders gesagt, es ist möglich hier auf diverse Ebenen gute Erfolge zu erzielen.
Doch man kann nur so viel erwarten, wie man auch bereit ist, an Arbeit, Energie
und Fokus zu investieren. Also nochmals: Alle Kampfkunstarten reiten letztlich
auf demselben Pferd – nur das Aufsteigen auf das Pferd hat verschiedene Formen.
Nun
möchten wir zwei hauptunterschiedliche Gruppen der Kampfkünste kurz beschreiben
und versuchen mit möglichst wenig Fachausdrücke auszukommen (Anmerkung: Hierbei
ist der Beizug des Vortrages von SiGung Suny Kamay über «Kampfkunst im Alltag»
vom 27.10.2020 zu empfehlen):
Die erste
Gruppe ist das «Innere System», auch bekannt als «Innere Stile». Die wohl
bekanntesten davon sind Tai Chi, Qi Gong, Yoga Pa Kua, Hsing-I, Pencak Silat,
Kali Masada etc.
Nicht
wenige Menschen meinen, dass alle diese Stile eines gemeinsam haben, nämlich
die zarten, anmutigen, leichten und feinen Bewegungen ohne direkte
Muskelkontraktionen. Sie sehen Tai Chi als das Synonym der Inneren Stile an.
Manche dieser Kampfkunststile haben in der Tat einige Ähnlichkeiten mit dem
Aussehen von Tai Chi, was den Anschein macht, dass alle anderen Inneren
Kampfkunststile dieser Richtung und Ausführung folgen müssten. Doch dem ist
nicht so. Wenn bestimmte Kampfkunstarten wie beispielsweise Kali Masada oder
Yang Tai Chi optisch verglichen würden, so könnte nicht angenommen werden, dass
diese beide Arten primär das gleiche Ziel verfolgen, nämlich die Kultivierung
von «Chi» oder auch «Innere Kraft». Nun möchten wir das mal unter die Lupe
nehmen. Wie fühlt sich das an, was häufig als «Chi» oder «Innere Kraft»
bezeichnet wird? Ist es etwa das Kribbeln in den Fingern, das Tai
Chi-Trainierende in ihren Gruppen verspüren? Oder steckt noch mehr dahinter?
Denn auch beim Spazieren durch wunderschöne Gegenden, insbesondere Barfusss mit
leicht nach innen gekrallten Fingern stellt sich dieses Kribbeln ebenso ein,
was ganz sicher gut und gesund aber nur der Anfang ist.
Wissen
Sie was ein Vorschlaghammer ist? Können Sie sich auch vorstellen wie ein Presslufthammer aussieht oder gar funktioniert?
Beim
Vorschlaghammer wird die Kraft des Aufpralls durch das Gewicht des
Hammerkopfes, die Länge des Hammerstieles, die Geschwindigkeit und den Weg, den
der Hammer zurücklegt, bestimmt.
Beim
Presslufthammer hingegen liegt der Hammerkopf bereits auf dem zu schlagenden
Objekt auf und gibt Schockwellen ab. Es kann keine Bewegung von aussen
festgestellt werden. Der Weg, die Grösse und das Gewicht des Hammers ist in der
Geräteverschalung nicht zu erkennen. Das Einzige ist das Geräusch eines
Aufpralls, den man hören kann.
Nun
was hat der Vorschlaghammer mit dem Presslufthammer gemeinsam? Bei beiden sieht
man die Wirkung, nämlich das Einrammen eines Pfostens oder das Verformen eines
Materials etc. Es ist hier auch das Endziel. Die Inneren Stile sind mit dem
Presslufthammer zu vergleichen und die Äusseren Stile sind mit dem
Vorschlaghammer zu vergleichen. Das klingt unwahrscheinlich, es entspricht aber
der Tatsache (Wahrheit).
Es
gibt Innere Stile, wobei man sich fast oder gar nicht bewegt, wenn die Kraft
des Presslufthammers entwickelt werden soll. Jeder kann sich vermutlich
vorstellen, dass man Jahre oder Jahrzehnte braucht, um dieses Ziel wirklich zu
erreichen. Ganz klar sind auf dem Weg dorthin viele wunderbare Vorzüge
vorhanden, die eigentlich für viele Menschen der Grund sind, sich diesen Stilen
zu widmen, da keine Akrobatik nötig ist. Es kann darum auch mit schlechter,
körperlicher Konstitution begonnen werden. Der gesundheitliche und ermunternde
Effekt im positiven Sinne ist ganz sicher nicht anzuzweifeln.
Die zweite
Gruppe gehört den Äusseren Stilen (Vorschlaghammer) an. Sie sind auf dem
sogenannten Sportsektor sehr verbreitet wie zum Beispiel das Tae Kwon Do,
Karate, Judo, Thaiboxen, Kickboxen, Boxen und ca. weitere 200 bis 300
verschiedene Kung Fu-Systeme. Auch einige bei uns heimischen Arten wie Ringen,
Schwingen, Pancration und viele der mittelalterlichen spanischen oder
französischen Fechtkünste gehören in diese Kategorie der Äusseren Stile. Im
weiteren ist das französische Savate sowie die englischen, schottischen,
französischen und baskischen Kampfkünste mit Stock und/oder Messer sowie das
russische Sambo und das japanische Jiu Jitsu als derartige Kampfkunststile bekannt.
Es
sind weitere Äusseren Stile vorhanden, die auf extreme Beweglichkeit, Ausdauer
und Kraft voraussetzen oder aufgebaut sind. Kurz gesagt, es gehören alle
Äusseren Stile dazu, die Akrobatik beinhalten oder voraussetzen. Hauptmerkmale
sind Schulung der Flexibilität (über die Körpernatur hinaus) bis manchmal hin
zu extremen Balanceübungen und einen Zeitaufwand von ca. 60 % für Formen,
Choreographie, Ausdauer und Muskeltraining. Die zur Zeit bekannteste Form ist
das moderne chinesische Wushu sowie den nahen Verwandten aus allen alten,
klassischen, überlieferten Kung Fu-Stilen, die die Grundlage für dieses
moderne, sportliche Wushu bilden. Dieses Wushu ist für Kinder sehr gut
geeignet, da überschüssige Energie in guten Bahnen gelenkt werden.
Bei
den eindeutigen Äusseren Stile wie Tae Kwon Do, Karate und den Anfängerstufen
von Shaolin-Stile gehören laute Schreie dazu. Das sogenannte «Chi» soll so
veräusserlicht werden. Diese Schreie der Äusseren Stile sollte nicht mit den
lang gezogenen eher leisen Lauten oder Mantras aus dem Qi Gong, Yoga etc.
verwechselt werden (verinnerlichte Vibrationen und Schwingungen), die
innerliche Reinigungsprozesse bewirken.
Die
bekanntesten Stile für diese Äusseren Arten ausserhalb Chinas sind das
japanische Oyama-Karate, das Thaiboxen, Krav Maga, das burmesische Bandung,
Viet Vo Nham, einige Silat-Stile und ferner einige indische sowie afrikanische
Stile. Schwieriger einzugliedern wäre das brasilianische Capoiera. Es ist
akrobatischer, religiöser, mystischer und voller Heimtücke. Für das tiefere
Ergründen müsste man mehr von Vodoo verstehen. Anstelle von Capoiera könnten Jugendliche
ebenso gut Rapdancen oder Hip-Hopen etc.
Zwischen
der ersten und zweiten Gruppe, den Inneren und Äusseren Stile, gibt es auch
eine sogenannte «graue Zone» wie beispielsweise das Wing Chun Kung Fu und
artverwandten Stile wie Jeet Kuen Do etc. Dieser Grauzonenbereich kann man gut
in den «3-cm-Fauststössen (Inch Punches)» des Wing Chung Kung Fu oder Jeet Kuen
Do sehen, da die volle Schlagkraft auf nur 3 cm Weg aufgebaut und so auf den
Gegner geschlagen wird. Diese Grauzone ist auch in den philippinischen,
indonesischen, indischen, vietnamesischen und afrikanischen Arten zu sehen.
Im
Wing Chun Kung Fu wird Abhärtung ohne zusätzlichen Zeitaufwand als willkommenes
Nebenprodukt erzielt wie zum Beispiel beim jahrelangen Training an der Wooden
Dummy (ein Holzübungsgerät, das einen Trainingspartner oder einen Gegner
darstellt). Die Flexibilität wird durch das Trainieren der Formen, die das
Hauptmerkmal auf Entspannung der Muskeln richten, ebenfalls als Nebenprodukt
erzielt. Im Wing Chun Kung Fu-System wird mit sogenannten Berührungsreflexen
gekämpft, was nur mittels eines entspannten Körpers möglich ist. Reflexübungen
dazu sind «Chi Sao» für Arme und «Chi Görk» für Beine. Die Holzpuppe (Wooden
Dummy) ist für die Synchronisation, Schnelligkeit, Kraft, Effektivität und
Abhärtung erdacht. Beim «Einmannholz» ist das Hauptziel der «Free Flow», also
das freie Fliessenlassen der Techniken in Kraft und Anwendung.
Diese
«Free Flow»-Übungen kommen auch in den vielen philippinischen, indonesischen
und vietnamesischen Kampfkünsten vor. Zudem sind derartige Reflexschulungen
auch in indischen und afrikanischen Stilen zu beobachten. Alle uns bekannten
Stile hier aufzuzählen würde zu weit führen.
Die
Stile beider Gruppen sind in der Urform dazu erdacht, bei extremen Bedingungen
zu überleben und sich somit auf allen Ebenen (körperlich, emotional, geistig
und seelisch) zu schützen und zu erhalten.
Nun
hoffen wir, dass diese Informationen helfen, einen Weg zu finden, der Ihren
Bedürfnissen am ehesten entspricht. Auskünfte erhalten Sie direkt von Menschen,
die verschiedene Kampfkunststile praktizieren. Dadurch erhalten Sie weiter
tiefere Einblicke über die betreffende Kampfkunstarten. Wir drücken Ihnen die
Daumen.
Vortrag von SiGung Suny Kamay, Gründer der SKEMA Kampfkunstakademie Schweiz, hinsichtlich dem Schweizer Kampfkunstfestival 2006 in Frauenfeld Veröffentlichung aus Archiv am 24.11.2020
Wahrscheinlich ist die Kampfkunst die älteste Kunst der Menschheit. Der Mensch als Spezies, die keine Klauen, Hörner, Giftapparate oder Panzerungen besitzt, entwickelte die Fähigkeit zum Gebrauch von Gegenständen. Dies stellte sich als äusserst erfolgreich heraus im Kampf ums Überleben. Raubtiere konnten abgewehrt werden und Hunger konnte man nicht nur durch Sammeln, sondern auch durch Jagen beheben. Ein Speer alleine sicherte jedoch noch nicht das Überleben gegen einen zigfach stärkeren Bären, erst der gekonnte Umgang damit. Die Kunstfertigkeit im Waffengebrauch musste daher beständig weiterentwickelt und an die Nachkommen überliefert werden. Erst nachdem der Mensch sein Leben und dasjenige seiner Sippe einigermassen schützen konnte, hatte er Kapazität, sich anderen Künsten, wie Töpferei oder Höhlenmalerei zuzuwenden.
Zweierlei Antriebe
Alle
Gegenstände und Fertigkeiten ermöglichen eine Nutzung zum Guten wie zum
Schlechten. Allein der Mensch entscheidet aus welchem Antrieb er sie benutzt.
Mit Küchenmesser und Feuer können Mahlzeiten zubereitet aber auch Verletzungen
und Brände verursacht werden. Malerei und Schreibkunst können für erhabene
Gefühle sorgen, aber ebenso zu demütigenden Karikaturen und verleumdenden
Flugblättern führen. Auch die Kampfkunst kann sowohl zum Schutz von anderen als
auch zur Durchsetzung seines eigenen Willens eingesetzt werden.
Gewalt
„Schrecklich
immer, auch in gerechter Sache, ist Gewalt“ (Reding in Schillers Wilhelm Tell).
Gewalt sollte niemals leichtfertig eingesetzt werden. Sie kann jedoch als
letzte Möglichkeit notwendig sein. Dazu drei Beispiele:
Ein
Bär findet einen Bienenstock und will sich am Honig vergreifen. Er wird von der
Biene gestochen.
Gretel
schubst die Hexe in den Ofen.
Wilhelm
Tell erschiesst den Landvogt Gessler.
Die
drei Beispiele haben folgende Gemeinsamkeiten:
Die Gewaltanwendung scheint gerechtfertigt,
da ihr ein grosses Unrecht voranging und durch die Gewalt noch schlimmeres
verhindert werden konnte. Der Bär hätte durch das Rauben der fleissig
angesammelten Vorräte das Überleben des Bienenvolkes gefährdet. Die Hexe hätte
den gefangenen Hänsel verspiesen. Gessler hätte weitere sadistische Spielchen
getrieben in der Weise wie er Tell befahl, auf sein Kind zu schiessen.
Die Gewalt wird nicht (nur) zum eigenen
Vorteil, sondern zum Schutz von anderen eingesetzt.
Der Zweck der Gewaltanwendung rechtfertigt
die Mittel, so dass es keine Regel bezüglich sportlicher Fairness gibt. Die
Biene verwendet Gift. Niemand erwartet, dass sie sich mit ihren Ärmchen boxend
gegen den Bären wehrt. Gretel nutzt eine List und bereitet der Hexe einen
äusserst qualvollen Tod durch Verbrennen. Tell schiesst aus dem Hinterhalt. Er
wird jedoch als Nationalheld betrachtet.
Im
Leben ist es meist komplexer als hier dargestellt. Bei unklarem Sachverhalt
kann es auch einmal angebracht sein, in vertretbarem Rahmen einzustecken, um
nicht selbst zum Täter zu mutieren. Gewaltloser Widerstand kann bei einem
einigermassen zivilisierten Aggressor funktionieren. Dies zeigte die
Unabhängigkeitsbewegung Indiens unter der Führung von Mahatma Gandhi.
Die Frage des Stils
Körperliche
Unterlegenheit kann durch geistige Raffinesse und Technik wettgemacht werden.
Ein realistischer Kampfkunststil darf deshalb nicht durch Regeln eingeschränkt
werden. Er funktioniert:
unaufgewärmt
in jedem Alter (z.B. trotz Hüft- oder
Kniearthrose)
in jeder Kleidung (Jupe, Stöckelschuhe,
Flip-Flops, Masken)
in jeder Umgebung (sitzend am
Restauranttisch, eingeengt im Lift, auf vereister Strasse)
Die
Bewegungen sollten den natürlichen Gegebenheiten des Körpers angepasst sein.
Der Mensch vollführt in seinem Alltagsleben unzählige Greifbewegungen. Diese
sind vom motorischen Ablauf her verwandt mit einem Faustschlag, bei dem
ebenfalls der Arm nach vorne gestreckt wird. Ein Fusstritt ist bezüglich der
Motorik um einiges anders als ein normaler Schritt und daher weniger der
menschlichen Anatomie entsprechend. Zudem limitieren die klimatischen
Gegebenheiten in unseren Breitengraden, mit häufig nassen und glitschigen
Strassen, die erfolgreiche Ausführung eines akrobatischen Fusstritts. Kritisch
hinterfragen sollte man auch Stile, bei denen mit nur einem Gegner minutenlang
auf dem Boden gekämpft wird. Meist greifen mehrere zusammen einen einzelnen an.
Wenn man nur mit einem von denen am Boden kämpft, wird man von den anderen
getreten. Überdies liegen an konfliktreichen Orten oft Scherben am Boden.
Es
sind nicht alle äusseren Kampfkunststile der körperlichen Gesunderhaltung
zuträglich. Einige benutzen überaus harte Spannung, andere erzeugen durch
Werfen und Fallen Verschleisserscheinungen an der Wirbelsäule und dritte
zeichnen sich aus durch Abhärtungsübungen, die längerfristige Abnützungsschäden
zur Folge haben. Die Praktizierbarkeit im Alter sollte jeweils kritisch
hinterfragt werden. Es ist nicht nützlich, sich in den jungen Jahren behaupten
zu können, während man dies im Alter wegen der Gesundheitsschäden, die man sich
durch die Kampfkunst eingehandelt hat, nicht mehr kann.
Das Üben
Auf
dem chinesischen Weg der Kampfkunstausbildung erlernt der Schüler erst
waffenlose Techniken und wird zuletzt noch in Techniken mit Waffen unterwiesen.
Bei den philippinischen Kampfkünsten wird meist erst mit einem Stock das
Kämpfen erlernt. Der Stock steht dabei als Prinzip für alle irgendwie
verfügbaren Gegenstände, die im Alltag immer in Griffweite sind. Das sind
beispielsweise Regenschirm, Küchenmesser, Kugelschreiber oder Flasche. Wenn der
Schüler dies gemeistert hat, lernt er auch, sich ohne Waffe zur Wehr zu setzen.
Wichtig
ist das Miteinander statt Gegeneinander. Es verhält sich wie beim Paartanz.
Wenn beide Tanzpartner miteinander kooperieren, wird der einzelne für sich
besser. Arbeiten sie jedoch gegeneinander, gibt es keinen Fortschritt, weil sie
sich in ihrem Lernprozess fortwährend behindern. Kooperation und
Selbstlosigkeit ist etwas, was unserer wetteifernden, individualbetonten
westlichen Mentalität auf Anhieb eher schwer fällt. Aber nur indem man den
Übungspartner als Widerstand zum Selbstentdecken des eigenen Körpers sieht,
lernt man. Falls beide im anderen nur ein Objekt zum Besiegen und damit zum
Aufpolieren ihres Egos sehen, ist kein Lernprozess möglich. Durch das
gegenseitige Geben eines realistischen und wohlwollenden Widerstandes meistern
beide allmählich ihren Körper und ihre Ängste.
Gerade in Zeiten von
Pandemien («Corona-Jahr 2020») werden die in der SKEMA Kampfkunstakademie
entwickelten «Long Pole»-Anwendungen gegenüber Leerhandtechniken oder -bewegungen
in einem kontaktlosen Selbstverteidigungsprogramm ausgestaltet. Die SKEMA folgt
weiter seinem Prinzip einer vereinenden Kampfkunstart, die der stetigen
Forschung, Lehre und Wandlung gerecht werden soll.
Innere Stile für körperliche Gesundheit
Der
Stärkste kann von einem simplen Grippevirus kampfunfähig gemacht werden. Aus
diesem Grund ging es in der Kampfkunst seit jeher auch um die Gesundheit. Nur
wer nicht erkrankt ist, kann kämpfen. Das noch in der Antike vorhandene Wissen
über die Körperkultur wurde während dem Mittelalter im Osten erhalten. So sind
zum Beispiel in der traditionellen indischen und auch chinesischen Medizin
zahlreiche Übungen wie Yoga, Qi Gong und Tai Chi zur Gesunderhaltung des
Körpers beschrieben. Diese werden seit Jahrhunderten von vielen Menschen erfolgreich
praktiziert. Statt gegen einen äusseren Gegner wird gegen Feinde im eigenen
Körper, wie Bakterien oder Viren, gekämpft. Da der Kampf im Inneren stattfindet
und von aussen nicht sichtbar ist, werden sie als innere Stile bezeichnet. Die
Entwicklung von inneren und äusseren Stilen konnte in beide Richtungen
erfolgen: Beim Shaolin-Kung-Fu wurden Bewegungen, die ursprünglich als innerer
Stil gymnastisch waren, modifiziert zur Selbstverteidigung. Beim Tai Chi wurde
eine äussere Kampfkunst umgestaltet, so dass fast nur noch «gymnastische»
Aspekte übrig blieben.
Der Kampf mit sich selbst
Der
Kampfkünstler setzt sich mit Kräften auseinander, die unmittelbar auf seinen
Körper ausgeübt werden. Durch das Üben realisiert er mit der Zeit, dass dies
vom Erleben her vergleichbar ist mit Kräften, die vom Alltagsleben auf ihn
einwirken:
Ein hektischer Arbeitsalltag löst Angst aus
zu versagen. Man fühlt sich in die Enge getrieben und gestresst. Dies ist wie
im Training, wenn Fäuste auf einen hereinprasseln. Durch Üben erlernt man,
diese Fäuste abzuwehren. Die Fäuste verlieren ihre erschreckende Wirkung. Man
gewinnt das Vertrauen, dass alles auf einen hereinprasselnde – ob Faust oder
Alltagsproblem – abgeschwächt oder abgelenkt werden kann.
Eine Meinungsverschiedenheit mit einem
Kollegen löst Ärger aus. Dies ist zu vergleichen, wie wenn man im Training mal
einen Magenbox einstecken muss. Die Emotion Ärger wurde im Training mit dem
Reaktionsmuster verknüpft, dass man dem anderen trotz Schmerz und Ärger
verzeiht im Wissen, dass er es kaum absichtlich gemacht hat, und dass
Einstecken halt auch mal möglich ist, ohne etwas zu verlieren.
So
ermöglicht das Meistern der Prinzipien gegen mechanisch spürbare Kräfte
zunehmend eine Übertragung gegen die weniger greifbaren Kräfte der
Alltagsprobleme. In einem dritten Entwicklungsschritt folgt das Realisieren,
dass man selbst sein grösster Gegner ist. Die Kampfkunst wird dann im Wissen
weiterbetrieben, dass der vom Training resultierende Umgang mit mechanischen
Kräften sich auch übertragen lässt auf die im eigenen inneren tobenden
Gefühlskämpfe.
Text von Dr. med. Emanuel Steinhauer (Hauptfassung vom 25.05.2013, Anpassung am 10.11.2020) Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, für Sportmedizin und Rehamedizin Vizepräsident des Fördervereins SKEMA
Die therapeutische Wirkung von Tai Chi, Qi Gong, Yoga etc. sind mittlerweile vielseits bekannt.
Diese Begriffe weiter zu unterscheiden, wird zu keinen weiteren Erkenntnissen führen. Um deren Wirksamkeit bedarf es um zwei grundsätzliche Unterscheidungen. Nämlich die von «Kampfsport» und «Kampfkunst». Nun worin liegt der Unterschied? Kurz gesagt, in allem.
Während der Kampfsport
auf den Erfolg wie Ansehen, Pokale etc. zielt und dafür eine «Arena» nutzt,
beleuchtet er vor allem den physischen Aspekt. Diese Abnutzung schadet
langfristig dem Körper. Einem Körper, dem Schaden zugefügt wird, dessen
Lebenseinstellung nimmt gleichermassen Schaden an – und damit auch sein
«Spirit». Kampfsport pflegt das Ego. Es darf einem jungen Menschen gegönnt
sein, den Weg des Kampfsportes zu wählen, auch weil er sich dadurch (noch) als
«physisch fit» ansieht, jedoch muss ihm ebenso eingeräumt werden, dass es
begrenzt ist. So ist es nicht selten, dass bereits nach 25 Jahren der Körper
erste «Signale schlägt», mit 30 Jahren bereits einen «Alarm ausruft» und mit 35
Jahren die «körpereigene Energie angezapft» wird (der «Raubbau» wird spürbar).
Kampfsporttreibende tragen nicht selten darüber hinaus physische und bleibende Schäden
davon (Rücken-, Knie- oder anderweitige Gelenkprobleme, Lähmungserscheinungen,
Parkinson etc.). Es ist selbstredend, dass dadurch die Lebensqualität
eingeschränkt wird.
Die Kampfkunst (Martial
Arts) zielt auf ganz andere Aspekte. Sie soll/muss den Praktizierenden durch
das ganze Leben hindurch begleiten. «Mit 35 Jahren fängt es doch erst
richtig an». Alle Übungen (es wird bewusst auf die Formulierung «Technik»
verzichtet; Übungen sind keine Techniken) zielen auf die Stärkung des
Sehnenapparates, auf den Muskelapparat, auf die Flexibilität der Gelenke,
sodass der Beweglichkeit (Mobilität) einen grösseren Umfang eingeräumt werden
kann («range of motion»). Die Selbstverteidigung ist in dieser Kampfkunst
beheimatet.
Diese erhöhte
Beweglichkeit (Mobilität) lässt wieder viele fröhliche Momente zu, sei es
beispielsweise beim Tanzen, dem Erleben von Enkelkindern oder bei einem
Spaziergang durch Wald und Wiese. Diese Beweglichkeit und die damit
freigesetzte (zurück gewonnene) Fröhlichkeit begründet Kampfkunst.
Der Körper kann als einen
«Tempel» angesehen werden, worin sein «Spirit» über das Denken, über das
Fühlen, über das Handeln sich einfindet. Die SKEMA Kampfkunstakademie erforscht,
lehrt und trainiert diese Aspekte im Rahmen wissenschaftlicher Kriterien in
ihren eigenen Kampfkunstschulen bzw. wendet Aspekte von erforschten Kampfkünsten
als Therapiemethoden in ihren eigenen Praxen an.
Nicht selten wird Tai
Chi, Qi Gong, Yoga etc. mit den «Inneren» Kampfkunststilen gleichgesetzt. Das
ist zwar nicht falsch aber im Sinne einer umfänglichen Aufklärung auch nicht
ganz richtig. So kann es durchaus sein, dass die benannten Stile optisch wie
«Innere Stile» daherkommen, im Eigentlichen jedoch auf die äussere Wirkung
zielt wie die Pflege des Bewegungsapparates, Bewegungsvielfalt, Koordination,
Flexibilität etc. Demzufolge kommt sie eher einem «wirkungsvollen Gesundheitssystem»
als einer «echten Kampfkunst» nahe. Kampfkunst ohne das sogenannte «Innere»,
also ohne das benannte im wirklichen Sinn (nicht optisch, sondern fühlbar) kann
nicht als Kampfkunst bezeichnet werden. Es existieren Kampfkunststile, die von
«Aussen» zum «Inneren» wirken und andere wiederum arbeiten sich vom «Inneren» zum
«Äusserlichen» – vergleichbar mit einem Pferd, worauf der eine Reiter von der
linken und der andere Reiter von der rechten Seite das Ross besteigt. Ross und
Reiter blicken in dieselbe Richtung.
Somit sei hier
festgestellt, dass kein «Kung Fu» existiert, ohne dass das «Qi Gong» darin enthalten
ist und kein «Qi Gong» existiert, ohne dass das «Kung Fu» darin enthalten ist.
Auch in anderen Kampfkunststilen wie Choy Lee Fut, Hung Gar, Hsing-I, etc. können
derartige Parallele beobachtet werden. Die Übungen können zwar unterschiedlich
aussehen, das Bewusstsein darin jedoch oder die Atemmethoden dazu können gleich
sein. Echte Kampfkunst führt zu einer ganzheitlichen Entwicklung des Menschen.
Die Klassifizierung von Kampfkünsten kann nun je länger je mehr nicht weiter (hat
es übrigens nie) zum Ergebnis führen, es ist DIE Kampfkunst, die dazu führt.
Ist die Möglichkeit einer ganzheitlichen Entwicklung des Menschen im Wing Chun
Kung Fu oder im Eskrima (Stock- und Messerkampfkunst) oder im Tai Chi oder in
anderen Kampfkünsten enthalten? Ja, sie ist (sofern sie echt und erforscht
sind). Es sind die Wege dazu, die den Unterschied ausmachen werden.
Für diesen
Entwicklungsprozess braucht es viel Zeit. Zeit, die wir entweder nicht haben
oder die wir uns nicht nehmen oder eben beides. Dauert etwas übers
«Zähneputzen» hinaus (3 Min.), wird es (zu) lange. Aus diesem Grund wird das
wirkungsvolle Training meist verworfen oder so ausgestaltet, dass für einige
Zeit viel und lange trainiert wird und andere Zeit wieder gar nicht. Diese
Trainingsausgestaltung führt nicht wirklich zu fruchtbaren Ergebnissen – über
die ganze Lebensdauer gesehen. Si Gung Suny Kamay: «Das Stetige ist der
Schlüssel zum wahren Erfolg».
Die SKEMA
Kampfkunstakademie erforschte während einigen Jahren u. a. zu diesem Thema. So
stand der Wirkungsgrad von Kampfkunsttraining zur investierten Zeit sich
gegenüber. Dafür führte sie in sechs von ihren 24 Schulen eine Forschungsgruppe
ein (dem sogenannten «Palakabanate»-Labor), worin ganz gezielt der Umgang mit
Stress (Anmerkung: Der Stressgrad war beim Krieger [Kriegskunst = Kampfkunst] am höchsten) trainiert wird
(Stressbewältigung) und die Lehren aus Muskelverspannungen gezogen werden
konnten, also wieso sich Verhärtungen im Muskel bilden, woher die Gründe dieser
Verspannungen stammen, wie diese Verspannungen gelöst werden etc. Die
Laborgruppe «Palakabanate» zeigte hierbei einen grossen Erfolg. Diese Erfolge
können und dürfen sich hinsichtlich der Kampfkunststilen nicht mehr
klassifizieren lassen, denn sie verschmelzen in jeder Kampfkunst, es entsteht
die Symbiose – alles wird eins.
Wie gestaltet sich dieser
Effekt im Trainingsbetrieb der SKEMA-Kampfkunstschulen aus?
In 50minütigen
Trainingseinheiten bietet sie täglich (Montag bis Freitag) und zweimal am Abend
die Kampfkunst an, worin effektiv und nachhaltig trainiert wird – sei es dadurch
die eigene Selbstverteidigung zu erlernen oder zu verbessern oder um die eigene
Energie zu fördern oder zu stärken. Der weitere Effekt kann durch Hausaufgaben
(«SKEMAatHome») erzielt werden, welche jeweils ca. 7 Minuten umfassen und vom
Instruktor begleitet werden.
Die Essenz aus der
Forschungsgruppe «Palakabanate» kann nun mehr in alle Kampfkunsttrainings
wirkungsvoll eingesetzt werden und darüber hinaus nützlich ins Alltag gebracht
werden. Durch die eigene Befähigung, die Muskeln zu entspannen bei fliessender
Atmung und damit die Flexibilität zu erhöhen, reichere ich mir Lebensqualität
an.
Die Übungen werden in der
SKEMA Kampfkunstakademie so konzipiert, dass sie einfach zugänglich sind und
den Lebensumständen hier zu Lande gerecht werden (Bsp. Während der Asiate einen
«Lotussitz» für eine Übung einnimmt [weil er entsprechend seinen Körper im
Alltag benutzt], nimmt der
Europäer für dieselbe Übung eine andere für ihn alltägliche Körperhaltung ein –
es zielt auf dieselbe Wirkung [und darum geht es]). Eine äussere Nachahmung würde
den eigenen Körper immer wieder «Anecken» lassen (Schmerz). Das richtige
Verständnis für die Übungen hingegen gibt dem Praktizierenden die Möglichkeit, seine
Wirkungskraft dafür zu entfalten.
Warum legen wir soviel Wert auf die Atmung? Die Atmung ist das verbindende Glied zwischen Körper, Geist und Emotionen. Sie wird von allen beeinflusst, kann aber auch auf alles Einfluss nehmen. Alle alten ernsthaften Kampfkünste beinhalten immer auch innere Arbeit und somit stets auch Methoden der Atmung. Um ein guter Kampfkünstler zu sein, musst du jeden Muskel deines Körpers unter Kontrolle haben, musst ihn fühlen, ihn benutzen können. Du musst mit jedem Teil von dir Kontakt in kommen – das gelingt über den Atem. Der Weg ist es, sämtliche Techniken/Methoden aus den Kampfkünsten direkt im Alltag für dich nutzbar zu machen, so dass du bei jeder Tätigkeit bei jeder Bewegung und Gelegenheit die Kampfkunst trainieren und ihre Wirkung nutzen kannst.
Ist der
Kontakt vorhanden, kannst du dich als ganzen Menschen wahrnehmen und fühlen.
Erst so kannst du dein volles Potenzial entwickeln und zwar nicht nur auf
körperlicher, sondern auch auf emotionaler und mentaler Ebene. Erst wenn du dich
frei fühlst, frei atmen kannst, wirst du Freude erleben und deine Gedanken
werden entsprechend andere sein! Siehe, wenn du eine Emotion hast, hat das auch
Einfluss auf deine Atmung und die Spannung in verschiedenen Muskeln.
Erschrickst du zum Beispiel, kommt dein Atmen ins Stocken und dein Zwerchfell
und deine Nackenmuskeln verspannen sich. Die Sauerstoffzufuhr und der Blutfluss
in den Muskeln werden vermindert, welche damit Energie zum Kopf leitet. Hält
dies länger an, ohne dass du die Spannungen neutralisieren kannst, setzt das
Muskelerinnerungsvermögen ein und die Verspannungen werden chronisch, die
Emotion an sich merkst du nicht mehr. Da dies unangenehm ist, flüchten Personen
oft vor unangenehmen Situationen oder lenken sich mannigfaltig ab, damit gar
keine Emotion mehr aufkommen kann.
Nun, da
wir in der jetzigen Situation («Coronazeit») alle dicht zusammen zu Hause sind,
kann es rasch zu Emotionen kommen, auch weil wir den Umständen nicht entfliehen
können. Wir sollten darin aber eine Chance sehen, um uns zu überlegen, wieso
wir denn soviel Ablenkung brauchen. Die Familie und das zu Hause sollte ein Ort
sein, an dem wir uns wohlfühlen. Wir sollten daran arbeiten und so auch
innerlich näher zusammenrücken. Vielleicht sehen wir, dass viele eventuell
kostspielige Ausflüchte gar nicht mehr wichtig sind.
Werden
länger bestehende Verspannungen bearbeitet, durch dich selbst oder
beispielsweise durch einen guten Masseur, können die gespeicherten Emotionen
wieder zum Vorschein kommen und du musst sie verarbeiten, beziehungsweise
neutralisieren. So kann es zum Beispiel sein, dass ein traumatisches Erlebnis
nochmals durchlebt wird. So kannst du aber nach und nach dein Unterbewusstsein/
Körper reinigen. Falls du dies jedoch weiter verdrängst und die Verspannungen
nicht gelöst werden, kommt es unter Umständen zu immer stärkerer Einengung deiner
Atmung. Du fühlst dann zwar die unangenehme Emotion nicht mehr, schliesst dich
aber eben auch von allem Positivem ab. Mit anderen Worten, du kannst dich
selbst gar nicht mehr leben. Gut sieht man das zum Beispiel beim Singen: Damit
die Stimme voll und kräftig ist und allen Feinheiten Ausdruck verleihen kann,
müssen alle Muskeln im «Orchester» richtig mitspielen, ansonsten kann sich die
Stimme nicht voll entfalten.
Ein
jeder macht emotional Erlebnisse durch, die sich teils auch im Körper
festsetzen. Doch mit den speziellen Übungen kannst du dich von diesem
Spannungspanzer wieder befreien und die Energie neutralisieren. Mehr noch: Wenn
du regelmässig übst und ein gutes Gefühl für deinen Körper erlangst, kannst du
Stressfaktoren mit der Zeit schon neutralisieren, bevor sie sich festsetzen
können. Je mehr du übst, desto grösser wird dein Polster – das Kapital an
Stressresistenz erhöht sich. Das ist das Wesen der «Martial Art». Überlege dir:
Was haben Krieger leisten müssen, um zu überleben, als sie einander Auge in
Auge gegenüberstanden? Alles ist in uns drin und nur bedingt von äusseren
Faktoren abhängig. Du siehst, Kampfkunst geht nicht ohne Energie und Energie
nicht ohne Atmung. Im SKEMA-Trainingsprogramm ist es die Atmung, die alles
verbindet, sie wird sich wie ein rotes Band durch alle Programme ziehen, du
nimmst also immer etwas an Energie und an Selbstverteidigung in den Alltag mit
– egal welches Programm du trainierst.
Vortrag von Si Gung Suny Kamay Verfasst von Lehrern der SKEMA
SKEMA steht für Gesundheit auf allen Ebenen. Dafür wendet sie Methoden der inneren Kampfkünste (Tai Chi, Qi Gong, Pa Kua, etc.) als auch der äusseren Stile (Wing Chun Kung Fu, Eskrima etc.) an. Die SKEMA Kampfkunst strebt dabei keine einseitige, sondern eine harmonische Entwicklung des Menschen an. Echte Kampfkunst fördert den Menschen in seiner Ganzheit. Dies sowohl auf der körperlichen Ebene (ausgewogenes Training für den ganzen Körper) sowie auch auf emotional-mentaler Ebene (Kontrolle von Emotionen zur besonnenen Handlung anstelle von z.B. schüren von Aggressionen). Echte Kampfkunst fördert den Menschen in seiner Ganzheit und führt so zu körperlicher, emotionaler, mentaler Gesundheit.
Atmung als entscheidender Faktor
So wie der Fisch das Wasser zum Leben braucht, ist die Atmung die erste und wichtigste Nahrung des Menschen. Jede Zelle atmet. Zudem bildet die Atmung ein Bindeglied zwischen dem Körper, den Gefühlen und Gedanken und kann direkt auf das ganze System «Mensch» einwirken! Eine geschulte Atmung fördert die Verdauung, reguliert den Muskeltonus und beruhigt seine Gedankenwelt sowie seine Gefühle. Die geschulte Atmung ist jedoch auch essenziell in Stresssituationen und somit für die Selbstverteidigung. Ein physischer Angriff kommt unerwartet und ist auch eine mentale und emotionale Herausforderung.
Im Stress gelassen bleiben
Viele Prozesse im Körper geschehen autonom, was uns das Leben vereinfacht. Andererseits können uns diese autonomen Vorgänge in einer Gefahrensituation hemmen oder sogar lähmen. Diese Mechanismen lassen sich durch die Atmung regulieren. Gezielte Stressminderung und Furchtbewältigung nach angewandter Skema-Methode kreieren ein neues Leben und Empfinden. Dadurch resultiert ebenso ein anderes Verhalten mit Konfliktsituationen. Starke Emotionen, namentlich die Angst, lassen uns unkontrolliert Handeln. Innere Ruhe und emotionale Ausgeglichenheit, welche durch die Stile wie Tai Chi oder Qi Gong – oder Kampfkunst im Allgemeinen – angeeignet werden können, lassen uns besonnener und bedachter reagieren.
Gesundheit im Alltag durch Kampfkunst
Der Erfahrung zu Folge, dass der Umgang mit alltäglichen Gefahren wie stürzen, ausrutschen, anstossen etc. den Trainierenden befähigen, sowohl seinen Körper als auch seine Atmung zum instinktiven Reagieren und so die Verletzungsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren, ist echte Kampfkunst ein echter Begleiter im Alltag.
Text von Marcel Haas 20.10.2020 (dipl. Skema-Instruktor und Schulleiter Skema-Kampfkunstschule St. Gallen Ost, med. Masseur mit eidg. FA, dipl. Kieser Instruktor SAFS).
Wing Chun Kung Fu ist eine Kampfkunst, die auf eine sehr effiziente Selbstverteidigung zielt. Dabei lernt der Schüler im Wing Chun Kung Fu – ganz unabhängig von seiner Statur, Geschlecht oder Alter – sich gegen einen oder mehrere Angreifer in Alltagssituationen zu behaupten.
Durch den bewussten Verzicht auf jegliche
akrobatischen Elemente ist Wing Chun Kung Fu bis ins hohe Alter praktizierbar.
Der Praktizierende benötigt für seine Selbstverteidigung weder rohe Kraft noch
übermässige Kondition. Zur Selbstverteidigung wird sein Unterkörper wie
Fusstritte, Kniestosse ebenso systematisch eingesetzt wie der Oberkörper mit
seinen Faustschlägen, Handflächenstossen und Ellenbogen. Dabei wird davon
ausgegangen, dass der Angreifer körperlich überlegen ist.
Die erste Form «Siu Lim Tao»
Das Wing Chun Kung Fu basiert auf drei waffenlosen
Formen: Siu Lim Tao, Chium Kyu und Bju Tse. In der ersten Form (Siu Lim Tao –
«kleine Idee») werden die Prinzipien und grundsätzliche Techniken der
Selbstverteidigung vermittelt. Das Prinzip der Zentrallinie, das Prinzip der
Gleichzeitigkeit sowie Techniken wie Würg- und Handbefreiungen, Kickabwehr und
Handtechniken. Durch weitere spezifische Partner- oder Gruppentrainings wird der
gezielte oder spontane Beizug aus der Umgebung für die Selbstverteidigung und die
Orientierung im Raum gegen mehrere Angreifer in Innen- oder Aussenräumen trainiert.
Die zweite Form «Chium Kyu»
In der zweiten Form (Chium Kyu –
«Brückenhand») finden Ellenbogen und die typischen Wing Chun- Fusstritte ihre
Anwendung, jeweils kombiniert mit einem Vorwärts- oder Ausfallschritt und dem
Bewegen um die Kraft des Angreifers. Der Verteidiger wartet nicht mehr auf die
volle Ausführung des Angriffes, sondern wirkt dem Angriff entgegen («Brücke»),
die Distanz für die Selbstverteidigung wird kleiner.
Die dritte Form «Bju Tse»
In der dritten Form (Bju Tse – «stechende
Finger») verteidigt sich der Praktizierende auf engstem Raum, er wird nun
befähigt, Kraft für seine Kontertechniken über kürzeste Distanzen zu
mobilisieren, ein Beispiel dafür ist der «one-inch-punch». Die Fatalität der
Kampfkunst wird ihm ganz gewiss.
«Herzstück»
Im Chi Sao («klebende Hände»), welches als
«Herzstück» des Wing Chun-Systems bezeichnet werden kann, verschmelzen alle
erlernten Techniken. Die Sensorik wird geschärft und Reflexe vertieft. Trainiert
werden anfänglich einzelne Zyklen. Durch die weiteren Steigerungsformen mittels
«push and pull»-Impulsen wird der Schüler letztlich befähigt, frei und
losgelöst von Formen auf die Einwirkungen jederzeit zu reagieren. Der
Verteidiger orientiert sich an die erlernten Prinzipien und verliert nie den
Kontakt zum Angreifer. Während im klassischen Wing Chun Kung Fu die Reflexe an
Händen («Chi Sao) und an Beinen (Chi Görk») antrainiert werden, überträgt die
SKEMA dieses «Herzstück» auf den ganzen Körper. Dabei entwickelt die SKEMA in
ihrer Art ein System der Abhärtung in Form von Entspannung, das heisst, sie
entwickelt Pufferzonen, welche den Trainierenden vor Gewalteinwirkungen (ob
Sturz oder Schlag) schützen, vergleichbar einem Airbag. Wenn der Körper reflexartig
auf die Impulse reagiert und damit einen Körper entwickelt, der permanent
«atmet», kann so reagiert werden, wie die Reaktion bei einem Kontakt mit einer
heissen Herdplatte – nämlich blitzschnell, instinktiv, reflexartig – und das
nicht nur über die Arme, sondern eben über den ganzen Körper.
Holzpuppenform
In der «Holzpuppenform» werden alle
Techniken auf ihre Effizienz trainiert, das «Winkelsystem» zusätzlich vertieft.
Die beiden Waffenformen «Langstock» und «Schmetterlingsmesser» runden das Wing
Chun Kung Fu als komplettes Selbstverteidigungssystem ab. Für die alltagstaugliche
und direkte Anwendung von Waffentechniken schult die SKEMA zeitgleich den
Aufbau der Stockkampfkunst (Umgang mit Zertrümmerungswaffen) und der
Messerkampfkunst (Umgang mit Stich- und Slidewaffen).
Die Prinzipien wirksamer
Selbstverteidigung bleiben dieselben. Das System der SKEMA Selbstverteidigung verzichtet
auf fixe Abläufe. Das Wing Chun Kung Fu wird zuerst auf ihre Mechanik, ihre
Ausführung/Präzision trainiert bis sie über ihre Wiederholungen zum Gefühl des Praktizierenden
werden. Diese bleiben als Reflexe jederzeit verfügbar und ermöglichen dem Trainierenden,
auf alle Angriffe spontan und sicher zu reagieren.
Die Notwendigkeit eines Lehrers und der
Service im Raum
Wing Chun Kung Fu kann jederzeit und
überall trainiert werden. Die Notwendigkeit eines erfahrenen Lehrers (Si Hing,
Si Suk, Si Fu, Si Gung) ist unerlässlich. Die Instruktoren der SKEMA
Kampfkunstakademie haben alle im Wing Chun Kung Fu-System graduiert und blicken
mindestens auf eine über 20jährige Kampfkunststudium (bis 40jährige Studium) zurück,
welche noch immer von SiGung Suny Kamay (Gründer der SKEMA
Kampfkunstkunstakademie Schweiz) begleitet werden. «Lernen um zu lehren oder
give and receive» begleitet die SKEMA und ihre Kampfkunstart.
Ihre Kampfkunstschulen sind geeignet dafür eingerichtet. Mit Spiegeln für die «Selbstkorrektur», die Holzpuppen zur «Effektivitätssteigerung» der Techniken und die von der Akademie selbst entwickelten Matten für den Bodenkampf stellen in den eigenen Räumen den passenden Rahmen.
Tai Chi ist eine uralte Kampfkunst. Die SKEMA Kampfkunstakademie unterrichtet den energetischen Aspekt, wonach in der Tai Chi-Kunst das Wissen über die Ur-Kräfte verankert ist. Diese Kräfte wirken in und um uns herum. So schult zum Beispiel jede Tai Chi-Handstellung eine anreichernde Energie (Yin) sowie eine expandierende Energie (Yang). Durch die korrekte Körperhaltung sowie die dynamischen ineinander fliessenden Körperbewegungen können «gestaute Energien» freigesetzt und die Kräfte harmonisch im Praktizierenden entwickelt werden. Die harmonischen Yin- und Yang-Bewegungen (Tai Chi) schützen nicht nur gegen äussere Angriffe, sondern wahren und stärken die eigene Gesundheit von innen. Dieser «Transport» der Energie wird für den Praktizierenden fühlbar.
Durch
gezielte Übungen zu Gunsten des Nackens, Schultern, Rücken, Knien etc. wird der
Körper systematisch von den Verspannungen – sei es aus physischer Herkunft wie
z.B. Fehlnutzung des Körpers im Alltag oder psychischer Herkunft wie z. B.
Ängste etc. – gelöst und ins «Lot» gestellt. Durch die korrekte Ausrichtung bzw.
Haltung des Körpers kann die Energie optimal zirkulieren. Dabei kommt der
Atmung eine essenzielle Bedeutung zu, die durch die von der SKEMA entwickelten
Konzepten bzw. Atemmethoden gezielt trainiert wird. Ein optimal
funktionierender Körper ist die Grundlage für körperliche Gesundheit,
emotionale Balance und geistige Klarheit. Die Atmung ist das Bindeglied dafür.
Detaillierte Erklärungen zum SKEMA-Atemtraining finden Sie auf
www.skemaathome.ch.
Obschon
im Tai Chi noch sehr vieles unerforscht ist, ergeben weitere Forschungsarbeiten
(Veröffentlichungen im Swiss Journal of intergrative Medicine, Medical Tribune
etc.) folgende positive Auswirkungen:
Gleichgewicht
Gang
Innere
Ruhe
Ausgeglichenheit
Bessere
und präventive Stressbewältigung
Gesteigertes
Körperbewusstsein
Besserer
Umgang mit belastenden Situationen
Erhöhtes
Selbstvertrauen
Tai Chi wirkt aktiv auf die Ressourcen des Menschen und koordiniert den Körper durch Meditation in Bewegung. Vor allem bei älteren Menschen wirkt Tai Chi auf die Haltungsstabilität.