Arbeiten an der Gesundheit mit der Hilfe von Qi Gong
und Tai Chi
Schmerzen oder auch das Leiden hat in unserem
endlichen Leben eine zentrale Bedeutung. Der Schmerz ist der Indikator eines körperlichen,
emotionalen oder mentalen Ungleichgewichts und somit ist die Anerkennung der
Schmerzen der erste Schritt auf dem Weg der Heilung.
Tatsächlich sind Schmerzen nicht nur für sogenannte
chronische Schmerzpatienten eine alltägliche und prägende Erfahrung. Für einen
Teil der Menschen werden die Lebensbedingungen so schwer, dass Körper, Geist
und Emotionen rebellieren.
Dabei spielt die Psyche eine wesentliche Rolle.
Negative Emotionen wie Angst, Stress, Trauer usw. können Schmerzen hervorrufen.
Oft ist der Griff zu einem Medikament für viele der einzige Ausweg. Die
Nebenwirkungen werden bewusst oder unbewusst in Kauf genommen, auch wenn viele
Medikamente den Ursprung des Ungleichgewichts nur selten bekämpfen, sondern
vorwiegend die Symptome unterdrücken.
Was tun? Eine Kombination aus ganzheitlichen Therapien,
wie meditative Bewegungstherapien aus dem Qi Gong (Chi Kung) oder Tai Chi, Schröpfen,
Akupunktur oder Fussreflexzonenmassage können den Körper stärken und
gleichzeitig aber auch Geist und Emotionen beruhigen. Entscheidend dabei ist
die Atemtechnik – Die Kontrolle des Atems ist eine der höchsten Stufen überhaupt
in der Energie- und Meditationslehre. Schon eine einfache Anleitung dafür
verhilft zu einem Zustand tiefer Entspannung, Ruhe und innerem Frieden. Der
Mensch ist fähig, unvorstellbare Kräfte zu entwickeln und zu mobilisieren, man
braucht dazu nur das nötige Wissen.
Die SKEMA Kampfkunstakademie bietet solche
ganzheitliche Trainingsmethoden an. Das Training richtet sich an Personen,
welche unabhängig von Alter und Kondition ihre Lebensenergie stärken wollen und
auf sanfte Art etwas für ihre geistige und körperliche Gesundheit tun möchten.
Es ist uns wichtig, dass alle Menschen, die sich für die Kampfkunst interessieren mit den folgenden Ausführungen einen Kompass, ein «Grund-ABC der Kampfkünste» in die Hand erhalten und sich somit in der Vielzahl der Angebote im weitgefächerten Gebiet der Kampfkünste orientieren können. Suchende können sich ein besseres Bild machen, was für sie persönlich als Kampfkunst in Frage kommt und welche Eigenschaften diese enthalten muss.
Mit
diesem Text möchten wir in einer einfachen, für den Laien verständlichen
Sprache, die Vielfältigkeit der zahlreichen Kampfkunststile ohne Beeinflussung
durch allgemeine Werbung oder Zeitschriften aufzeigen. Das «Richtige» für sich
zu finden ist von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel das Alter,
Interessensgebiet(e) und körperlichem Zustand (mental, emotional, seelisch) des
entsprechenden Menschen abhängig.
Es
ist zudem wichtig, wieviel Zeit man selbst zur Verfügung hat oder sich nehmen
möchte, also investieren (aufopfern) möchte um sich mit den Erfahrungen und mit
dem Training einer der verschiedenen Kampfkunstarten auseinander zu setzen.
Mit
diesem kurzen Einblick kann es verständlicher werden, weshalb so viele
Kampfkunststile entwickelt wurden, da Menschen Individualisten sind mit einem
Herdendrang.
Das
Üben der verschiedenen Formen sind wie ein ABC, mit dem Sie Ihre eigenen Wörter
schreiben und sich formulieren können (körperlich, emotional, mental und wenn
alles zum Besten steht auch seelisch). Somit wäre der Kreis geschlossen.
Für
die meisten der öffentlich zugänglichen Kampfkünste ist es unerheblich, ob man
weiblich oder männlich ist. Es gibt aber auch tiefgreifende Kung Fu-Stile, wo
es eine wesentliche Rolle spielt, ob man Frau oder Mann ist. Doch von diesem
Kung Fu möchten wir hier nicht sprechen, da diese Art von Kung Fu strengste
Aufsicht während Tag und Nacht durch einen sehr guten Sifu (Lehrer oder
Meister) erfordert. Denn hier können Kräfte geweckt werden, die strengste Diät
auf allen Ebenen – also körperlich, emotionell, geistig – erfordert.
Wir
möchten einige Kampfkunstarten näher vorstellen, die es dem Suchenden erlaubt,
seinen normalen Tagesablauf beizubehalten und es ihm trotzdem ermöglicht,
verschiedene Faktoren wie zum Beispiel Selbstverteidigung, Selbstsicherheit, Selbstfindung
und Volksgesundheit zu befriedigen. Eigentlich können die meisten uns bekannten
Kampfkunstarten auf den erwähnten Gebieten eine sehr gute Hilfe sein. Oder
anders gesagt, es ist möglich hier auf diverse Ebenen gute Erfolge zu erzielen.
Doch man kann nur so viel erwarten, wie man auch bereit ist, an Arbeit, Energie
und Fokus zu investieren. Also nochmals: Alle Kampfkunstarten reiten letztlich
auf demselben Pferd – nur das Aufsteigen auf das Pferd hat verschiedene Formen.
Nun
möchten wir zwei hauptunterschiedliche Gruppen der Kampfkünste kurz beschreiben
und versuchen mit möglichst wenig Fachausdrücke auszukommen (Anmerkung: Hierbei
ist der Beizug des Vortrages von SiGung Suny Kamay über «Kampfkunst im Alltag»
vom 27.10.2020 zu empfehlen):
Die erste
Gruppe ist das «Innere System», auch bekannt als «Innere Stile». Die wohl
bekanntesten davon sind Tai Chi, Qi Gong, Yoga Pa Kua, Hsing-I, Pencak Silat,
Kali Masada etc.
Nicht
wenige Menschen meinen, dass alle diese Stile eines gemeinsam haben, nämlich
die zarten, anmutigen, leichten und feinen Bewegungen ohne direkte
Muskelkontraktionen. Sie sehen Tai Chi als das Synonym der Inneren Stile an.
Manche dieser Kampfkunststile haben in der Tat einige Ähnlichkeiten mit dem
Aussehen von Tai Chi, was den Anschein macht, dass alle anderen Inneren
Kampfkunststile dieser Richtung und Ausführung folgen müssten. Doch dem ist
nicht so. Wenn bestimmte Kampfkunstarten wie beispielsweise Kali Masada oder
Yang Tai Chi optisch verglichen würden, so könnte nicht angenommen werden, dass
diese beide Arten primär das gleiche Ziel verfolgen, nämlich die Kultivierung
von «Chi» oder auch «Innere Kraft». Nun möchten wir das mal unter die Lupe
nehmen. Wie fühlt sich das an, was häufig als «Chi» oder «Innere Kraft»
bezeichnet wird? Ist es etwa das Kribbeln in den Fingern, das Tai
Chi-Trainierende in ihren Gruppen verspüren? Oder steckt noch mehr dahinter?
Denn auch beim Spazieren durch wunderschöne Gegenden, insbesondere Barfusss mit
leicht nach innen gekrallten Fingern stellt sich dieses Kribbeln ebenso ein,
was ganz sicher gut und gesund aber nur der Anfang ist.
Wissen
Sie was ein Vorschlaghammer ist? Können Sie sich auch vorstellen wie ein Presslufthammer aussieht oder gar funktioniert?
Beim
Vorschlaghammer wird die Kraft des Aufpralls durch das Gewicht des
Hammerkopfes, die Länge des Hammerstieles, die Geschwindigkeit und den Weg, den
der Hammer zurücklegt, bestimmt.
Beim
Presslufthammer hingegen liegt der Hammerkopf bereits auf dem zu schlagenden
Objekt auf und gibt Schockwellen ab. Es kann keine Bewegung von aussen
festgestellt werden. Der Weg, die Grösse und das Gewicht des Hammers ist in der
Geräteverschalung nicht zu erkennen. Das Einzige ist das Geräusch eines
Aufpralls, den man hören kann.
Nun
was hat der Vorschlaghammer mit dem Presslufthammer gemeinsam? Bei beiden sieht
man die Wirkung, nämlich das Einrammen eines Pfostens oder das Verformen eines
Materials etc. Es ist hier auch das Endziel. Die Inneren Stile sind mit dem
Presslufthammer zu vergleichen und die Äusseren Stile sind mit dem
Vorschlaghammer zu vergleichen. Das klingt unwahrscheinlich, es entspricht aber
der Tatsache (Wahrheit).
Es
gibt Innere Stile, wobei man sich fast oder gar nicht bewegt, wenn die Kraft
des Presslufthammers entwickelt werden soll. Jeder kann sich vermutlich
vorstellen, dass man Jahre oder Jahrzehnte braucht, um dieses Ziel wirklich zu
erreichen. Ganz klar sind auf dem Weg dorthin viele wunderbare Vorzüge
vorhanden, die eigentlich für viele Menschen der Grund sind, sich diesen Stilen
zu widmen, da keine Akrobatik nötig ist. Es kann darum auch mit schlechter,
körperlicher Konstitution begonnen werden. Der gesundheitliche und ermunternde
Effekt im positiven Sinne ist ganz sicher nicht anzuzweifeln.
Die zweite
Gruppe gehört den Äusseren Stilen (Vorschlaghammer) an. Sie sind auf dem
sogenannten Sportsektor sehr verbreitet wie zum Beispiel das Tae Kwon Do,
Karate, Judo, Thaiboxen, Kickboxen, Boxen und ca. weitere 200 bis 300
verschiedene Kung Fu-Systeme. Auch einige bei uns heimischen Arten wie Ringen,
Schwingen, Pancration und viele der mittelalterlichen spanischen oder
französischen Fechtkünste gehören in diese Kategorie der Äusseren Stile. Im
weiteren ist das französische Savate sowie die englischen, schottischen,
französischen und baskischen Kampfkünste mit Stock und/oder Messer sowie das
russische Sambo und das japanische Jiu Jitsu als derartige Kampfkunststile bekannt.
Es
sind weitere Äusseren Stile vorhanden, die auf extreme Beweglichkeit, Ausdauer
und Kraft voraussetzen oder aufgebaut sind. Kurz gesagt, es gehören alle
Äusseren Stile dazu, die Akrobatik beinhalten oder voraussetzen. Hauptmerkmale
sind Schulung der Flexibilität (über die Körpernatur hinaus) bis manchmal hin
zu extremen Balanceübungen und einen Zeitaufwand von ca. 60 % für Formen,
Choreographie, Ausdauer und Muskeltraining. Die zur Zeit bekannteste Form ist
das moderne chinesische Wushu sowie den nahen Verwandten aus allen alten,
klassischen, überlieferten Kung Fu-Stilen, die die Grundlage für dieses
moderne, sportliche Wushu bilden. Dieses Wushu ist für Kinder sehr gut
geeignet, da überschüssige Energie in guten Bahnen gelenkt werden.
Bei
den eindeutigen Äusseren Stile wie Tae Kwon Do, Karate und den Anfängerstufen
von Shaolin-Stile gehören laute Schreie dazu. Das sogenannte «Chi» soll so
veräusserlicht werden. Diese Schreie der Äusseren Stile sollte nicht mit den
lang gezogenen eher leisen Lauten oder Mantras aus dem Qi Gong, Yoga etc.
verwechselt werden (verinnerlichte Vibrationen und Schwingungen), die
innerliche Reinigungsprozesse bewirken.
Die
bekanntesten Stile für diese Äusseren Arten ausserhalb Chinas sind das
japanische Oyama-Karate, das Thaiboxen, Krav Maga, das burmesische Bandung,
Viet Vo Nham, einige Silat-Stile und ferner einige indische sowie afrikanische
Stile. Schwieriger einzugliedern wäre das brasilianische Capoiera. Es ist
akrobatischer, religiöser, mystischer und voller Heimtücke. Für das tiefere
Ergründen müsste man mehr von Vodoo verstehen. Anstelle von Capoiera könnten Jugendliche
ebenso gut Rapdancen oder Hip-Hopen etc.
Zwischen
der ersten und zweiten Gruppe, den Inneren und Äusseren Stile, gibt es auch
eine sogenannte «graue Zone» wie beispielsweise das Wing Chun Kung Fu und
artverwandten Stile wie Jeet Kuen Do etc. Dieser Grauzonenbereich kann man gut
in den «3-cm-Fauststössen (Inch Punches)» des Wing Chung Kung Fu oder Jeet Kuen
Do sehen, da die volle Schlagkraft auf nur 3 cm Weg aufgebaut und so auf den
Gegner geschlagen wird. Diese Grauzone ist auch in den philippinischen,
indonesischen, indischen, vietnamesischen und afrikanischen Arten zu sehen.
Im
Wing Chun Kung Fu wird Abhärtung ohne zusätzlichen Zeitaufwand als willkommenes
Nebenprodukt erzielt wie zum Beispiel beim jahrelangen Training an der Wooden
Dummy (ein Holzübungsgerät, das einen Trainingspartner oder einen Gegner
darstellt). Die Flexibilität wird durch das Trainieren der Formen, die das
Hauptmerkmal auf Entspannung der Muskeln richten, ebenfalls als Nebenprodukt
erzielt. Im Wing Chun Kung Fu-System wird mit sogenannten Berührungsreflexen
gekämpft, was nur mittels eines entspannten Körpers möglich ist. Reflexübungen
dazu sind «Chi Sao» für Arme und «Chi Görk» für Beine. Die Holzpuppe (Wooden
Dummy) ist für die Synchronisation, Schnelligkeit, Kraft, Effektivität und
Abhärtung erdacht. Beim «Einmannholz» ist das Hauptziel der «Free Flow», also
das freie Fliessenlassen der Techniken in Kraft und Anwendung.
Diese
«Free Flow»-Übungen kommen auch in den vielen philippinischen, indonesischen
und vietnamesischen Kampfkünsten vor. Zudem sind derartige Reflexschulungen
auch in indischen und afrikanischen Stilen zu beobachten. Alle uns bekannten
Stile hier aufzuzählen würde zu weit führen.
Die
Stile beider Gruppen sind in der Urform dazu erdacht, bei extremen Bedingungen
zu überleben und sich somit auf allen Ebenen (körperlich, emotional, geistig
und seelisch) zu schützen und zu erhalten.
Nun
hoffen wir, dass diese Informationen helfen, einen Weg zu finden, der Ihren
Bedürfnissen am ehesten entspricht. Auskünfte erhalten Sie direkt von Menschen,
die verschiedene Kampfkunststile praktizieren. Dadurch erhalten Sie weiter
tiefere Einblicke über die betreffende Kampfkunstarten. Wir drücken Ihnen die
Daumen.
Vortrag von SiGung Suny Kamay, Gründer der SKEMA Kampfkunstakademie Schweiz, hinsichtlich dem Schweizer Kampfkunstfestival 2006 in Frauenfeld Veröffentlichung aus Archiv am 24.11.2020
Wahrscheinlich ist die Kampfkunst die älteste Kunst der Menschheit. Der Mensch als Spezies, die keine Klauen, Hörner, Giftapparate oder Panzerungen besitzt, entwickelte die Fähigkeit zum Gebrauch von Gegenständen. Dies stellte sich als äusserst erfolgreich heraus im Kampf ums Überleben. Raubtiere konnten abgewehrt werden und Hunger konnte man nicht nur durch Sammeln, sondern auch durch Jagen beheben. Ein Speer alleine sicherte jedoch noch nicht das Überleben gegen einen zigfach stärkeren Bären, erst der gekonnte Umgang damit. Die Kunstfertigkeit im Waffengebrauch musste daher beständig weiterentwickelt und an die Nachkommen überliefert werden. Erst nachdem der Mensch sein Leben und dasjenige seiner Sippe einigermassen schützen konnte, hatte er Kapazität, sich anderen Künsten, wie Töpferei oder Höhlenmalerei zuzuwenden.
Zweierlei Antriebe
Alle
Gegenstände und Fertigkeiten ermöglichen eine Nutzung zum Guten wie zum
Schlechten. Allein der Mensch entscheidet aus welchem Antrieb er sie benutzt.
Mit Küchenmesser und Feuer können Mahlzeiten zubereitet aber auch Verletzungen
und Brände verursacht werden. Malerei und Schreibkunst können für erhabene
Gefühle sorgen, aber ebenso zu demütigenden Karikaturen und verleumdenden
Flugblättern führen. Auch die Kampfkunst kann sowohl zum Schutz von anderen als
auch zur Durchsetzung seines eigenen Willens eingesetzt werden.
Gewalt
„Schrecklich
immer, auch in gerechter Sache, ist Gewalt“ (Reding in Schillers Wilhelm Tell).
Gewalt sollte niemals leichtfertig eingesetzt werden. Sie kann jedoch als
letzte Möglichkeit notwendig sein. Dazu drei Beispiele:
Ein
Bär findet einen Bienenstock und will sich am Honig vergreifen. Er wird von der
Biene gestochen.
Gretel
schubst die Hexe in den Ofen.
Wilhelm
Tell erschiesst den Landvogt Gessler.
Die
drei Beispiele haben folgende Gemeinsamkeiten:
Die Gewaltanwendung scheint gerechtfertigt,
da ihr ein grosses Unrecht voranging und durch die Gewalt noch schlimmeres
verhindert werden konnte. Der Bär hätte durch das Rauben der fleissig
angesammelten Vorräte das Überleben des Bienenvolkes gefährdet. Die Hexe hätte
den gefangenen Hänsel verspiesen. Gessler hätte weitere sadistische Spielchen
getrieben in der Weise wie er Tell befahl, auf sein Kind zu schiessen.
Die Gewalt wird nicht (nur) zum eigenen
Vorteil, sondern zum Schutz von anderen eingesetzt.
Der Zweck der Gewaltanwendung rechtfertigt
die Mittel, so dass es keine Regel bezüglich sportlicher Fairness gibt. Die
Biene verwendet Gift. Niemand erwartet, dass sie sich mit ihren Ärmchen boxend
gegen den Bären wehrt. Gretel nutzt eine List und bereitet der Hexe einen
äusserst qualvollen Tod durch Verbrennen. Tell schiesst aus dem Hinterhalt. Er
wird jedoch als Nationalheld betrachtet.
Im
Leben ist es meist komplexer als hier dargestellt. Bei unklarem Sachverhalt
kann es auch einmal angebracht sein, in vertretbarem Rahmen einzustecken, um
nicht selbst zum Täter zu mutieren. Gewaltloser Widerstand kann bei einem
einigermassen zivilisierten Aggressor funktionieren. Dies zeigte die
Unabhängigkeitsbewegung Indiens unter der Führung von Mahatma Gandhi.
Die Frage des Stils
Körperliche
Unterlegenheit kann durch geistige Raffinesse und Technik wettgemacht werden.
Ein realistischer Kampfkunststil darf deshalb nicht durch Regeln eingeschränkt
werden. Er funktioniert:
unaufgewärmt
in jedem Alter (z.B. trotz Hüft- oder
Kniearthrose)
in jeder Kleidung (Jupe, Stöckelschuhe,
Flip-Flops, Masken)
in jeder Umgebung (sitzend am
Restauranttisch, eingeengt im Lift, auf vereister Strasse)
Die
Bewegungen sollten den natürlichen Gegebenheiten des Körpers angepasst sein.
Der Mensch vollführt in seinem Alltagsleben unzählige Greifbewegungen. Diese
sind vom motorischen Ablauf her verwandt mit einem Faustschlag, bei dem
ebenfalls der Arm nach vorne gestreckt wird. Ein Fusstritt ist bezüglich der
Motorik um einiges anders als ein normaler Schritt und daher weniger der
menschlichen Anatomie entsprechend. Zudem limitieren die klimatischen
Gegebenheiten in unseren Breitengraden, mit häufig nassen und glitschigen
Strassen, die erfolgreiche Ausführung eines akrobatischen Fusstritts. Kritisch
hinterfragen sollte man auch Stile, bei denen mit nur einem Gegner minutenlang
auf dem Boden gekämpft wird. Meist greifen mehrere zusammen einen einzelnen an.
Wenn man nur mit einem von denen am Boden kämpft, wird man von den anderen
getreten. Überdies liegen an konfliktreichen Orten oft Scherben am Boden.
Es
sind nicht alle äusseren Kampfkunststile der körperlichen Gesunderhaltung
zuträglich. Einige benutzen überaus harte Spannung, andere erzeugen durch
Werfen und Fallen Verschleisserscheinungen an der Wirbelsäule und dritte
zeichnen sich aus durch Abhärtungsübungen, die längerfristige Abnützungsschäden
zur Folge haben. Die Praktizierbarkeit im Alter sollte jeweils kritisch
hinterfragt werden. Es ist nicht nützlich, sich in den jungen Jahren behaupten
zu können, während man dies im Alter wegen der Gesundheitsschäden, die man sich
durch die Kampfkunst eingehandelt hat, nicht mehr kann.
Das Üben
Auf
dem chinesischen Weg der Kampfkunstausbildung erlernt der Schüler erst
waffenlose Techniken und wird zuletzt noch in Techniken mit Waffen unterwiesen.
Bei den philippinischen Kampfkünsten wird meist erst mit einem Stock das
Kämpfen erlernt. Der Stock steht dabei als Prinzip für alle irgendwie
verfügbaren Gegenstände, die im Alltag immer in Griffweite sind. Das sind
beispielsweise Regenschirm, Küchenmesser, Kugelschreiber oder Flasche. Wenn der
Schüler dies gemeistert hat, lernt er auch, sich ohne Waffe zur Wehr zu setzen.
Wichtig
ist das Miteinander statt Gegeneinander. Es verhält sich wie beim Paartanz.
Wenn beide Tanzpartner miteinander kooperieren, wird der einzelne für sich
besser. Arbeiten sie jedoch gegeneinander, gibt es keinen Fortschritt, weil sie
sich in ihrem Lernprozess fortwährend behindern. Kooperation und
Selbstlosigkeit ist etwas, was unserer wetteifernden, individualbetonten
westlichen Mentalität auf Anhieb eher schwer fällt. Aber nur indem man den
Übungspartner als Widerstand zum Selbstentdecken des eigenen Körpers sieht,
lernt man. Falls beide im anderen nur ein Objekt zum Besiegen und damit zum
Aufpolieren ihres Egos sehen, ist kein Lernprozess möglich. Durch das
gegenseitige Geben eines realistischen und wohlwollenden Widerstandes meistern
beide allmählich ihren Körper und ihre Ängste.
Gerade in Zeiten von
Pandemien («Corona-Jahr 2020») werden die in der SKEMA Kampfkunstakademie
entwickelten «Long Pole»-Anwendungen gegenüber Leerhandtechniken oder -bewegungen
in einem kontaktlosen Selbstverteidigungsprogramm ausgestaltet. Die SKEMA folgt
weiter seinem Prinzip einer vereinenden Kampfkunstart, die der stetigen
Forschung, Lehre und Wandlung gerecht werden soll.
Innere Stile für körperliche Gesundheit
Der
Stärkste kann von einem simplen Grippevirus kampfunfähig gemacht werden. Aus
diesem Grund ging es in der Kampfkunst seit jeher auch um die Gesundheit. Nur
wer nicht erkrankt ist, kann kämpfen. Das noch in der Antike vorhandene Wissen
über die Körperkultur wurde während dem Mittelalter im Osten erhalten. So sind
zum Beispiel in der traditionellen indischen und auch chinesischen Medizin
zahlreiche Übungen wie Yoga, Qi Gong und Tai Chi zur Gesunderhaltung des
Körpers beschrieben. Diese werden seit Jahrhunderten von vielen Menschen erfolgreich
praktiziert. Statt gegen einen äusseren Gegner wird gegen Feinde im eigenen
Körper, wie Bakterien oder Viren, gekämpft. Da der Kampf im Inneren stattfindet
und von aussen nicht sichtbar ist, werden sie als innere Stile bezeichnet. Die
Entwicklung von inneren und äusseren Stilen konnte in beide Richtungen
erfolgen: Beim Shaolin-Kung-Fu wurden Bewegungen, die ursprünglich als innerer
Stil gymnastisch waren, modifiziert zur Selbstverteidigung. Beim Tai Chi wurde
eine äussere Kampfkunst umgestaltet, so dass fast nur noch «gymnastische»
Aspekte übrig blieben.
Der Kampf mit sich selbst
Der
Kampfkünstler setzt sich mit Kräften auseinander, die unmittelbar auf seinen
Körper ausgeübt werden. Durch das Üben realisiert er mit der Zeit, dass dies
vom Erleben her vergleichbar ist mit Kräften, die vom Alltagsleben auf ihn
einwirken:
Ein hektischer Arbeitsalltag löst Angst aus
zu versagen. Man fühlt sich in die Enge getrieben und gestresst. Dies ist wie
im Training, wenn Fäuste auf einen hereinprasseln. Durch Üben erlernt man,
diese Fäuste abzuwehren. Die Fäuste verlieren ihre erschreckende Wirkung. Man
gewinnt das Vertrauen, dass alles auf einen hereinprasselnde – ob Faust oder
Alltagsproblem – abgeschwächt oder abgelenkt werden kann.
Eine Meinungsverschiedenheit mit einem
Kollegen löst Ärger aus. Dies ist zu vergleichen, wie wenn man im Training mal
einen Magenbox einstecken muss. Die Emotion Ärger wurde im Training mit dem
Reaktionsmuster verknüpft, dass man dem anderen trotz Schmerz und Ärger
verzeiht im Wissen, dass er es kaum absichtlich gemacht hat, und dass
Einstecken halt auch mal möglich ist, ohne etwas zu verlieren.
So
ermöglicht das Meistern der Prinzipien gegen mechanisch spürbare Kräfte
zunehmend eine Übertragung gegen die weniger greifbaren Kräfte der
Alltagsprobleme. In einem dritten Entwicklungsschritt folgt das Realisieren,
dass man selbst sein grösster Gegner ist. Die Kampfkunst wird dann im Wissen
weiterbetrieben, dass der vom Training resultierende Umgang mit mechanischen
Kräften sich auch übertragen lässt auf die im eigenen inneren tobenden
Gefühlskämpfe.
Text von Dr. med. Emanuel Steinhauer (Hauptfassung vom 25.05.2013, Anpassung am 10.11.2020) Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, für Sportmedizin und Rehamedizin Vizepräsident des Fördervereins SKEMA
Die therapeutische Wirkung von Tai Chi, Qi Gong, Yoga etc. sind mittlerweile vielseits bekannt.
Diese Begriffe weiter zu unterscheiden, wird zu keinen weiteren Erkenntnissen führen. Um deren Wirksamkeit bedarf es um zwei grundsätzliche Unterscheidungen. Nämlich die von «Kampfsport» und «Kampfkunst». Nun worin liegt der Unterschied? Kurz gesagt, in allem.
Während der Kampfsport
auf den Erfolg wie Ansehen, Pokale etc. zielt und dafür eine «Arena» nutzt,
beleuchtet er vor allem den physischen Aspekt. Diese Abnutzung schadet
langfristig dem Körper. Einem Körper, dem Schaden zugefügt wird, dessen
Lebenseinstellung nimmt gleichermassen Schaden an – und damit auch sein
«Spirit». Kampfsport pflegt das Ego. Es darf einem jungen Menschen gegönnt
sein, den Weg des Kampfsportes zu wählen, auch weil er sich dadurch (noch) als
«physisch fit» ansieht, jedoch muss ihm ebenso eingeräumt werden, dass es
begrenzt ist. So ist es nicht selten, dass bereits nach 25 Jahren der Körper
erste «Signale schlägt», mit 30 Jahren bereits einen «Alarm ausruft» und mit 35
Jahren die «körpereigene Energie angezapft» wird (der «Raubbau» wird spürbar).
Kampfsporttreibende tragen nicht selten darüber hinaus physische und bleibende Schäden
davon (Rücken-, Knie- oder anderweitige Gelenkprobleme, Lähmungserscheinungen,
Parkinson etc.). Es ist selbstredend, dass dadurch die Lebensqualität
eingeschränkt wird.
Die Kampfkunst (Martial
Arts) zielt auf ganz andere Aspekte. Sie soll/muss den Praktizierenden durch
das ganze Leben hindurch begleiten. «Mit 35 Jahren fängt es doch erst
richtig an». Alle Übungen (es wird bewusst auf die Formulierung «Technik»
verzichtet; Übungen sind keine Techniken) zielen auf die Stärkung des
Sehnenapparates, auf den Muskelapparat, auf die Flexibilität der Gelenke,
sodass der Beweglichkeit (Mobilität) einen grösseren Umfang eingeräumt werden
kann («range of motion»). Die Selbstverteidigung ist in dieser Kampfkunst
beheimatet.
Diese erhöhte
Beweglichkeit (Mobilität) lässt wieder viele fröhliche Momente zu, sei es
beispielsweise beim Tanzen, dem Erleben von Enkelkindern oder bei einem
Spaziergang durch Wald und Wiese. Diese Beweglichkeit und die damit
freigesetzte (zurück gewonnene) Fröhlichkeit begründet Kampfkunst.
Der Körper kann als einen
«Tempel» angesehen werden, worin sein «Spirit» über das Denken, über das
Fühlen, über das Handeln sich einfindet. Die SKEMA Kampfkunstakademie erforscht,
lehrt und trainiert diese Aspekte im Rahmen wissenschaftlicher Kriterien in
ihren eigenen Kampfkunstschulen bzw. wendet Aspekte von erforschten Kampfkünsten
als Therapiemethoden in ihren eigenen Praxen an.
Nicht selten wird Tai
Chi, Qi Gong, Yoga etc. mit den «Inneren» Kampfkunststilen gleichgesetzt. Das
ist zwar nicht falsch aber im Sinne einer umfänglichen Aufklärung auch nicht
ganz richtig. So kann es durchaus sein, dass die benannten Stile optisch wie
«Innere Stile» daherkommen, im Eigentlichen jedoch auf die äussere Wirkung
zielt wie die Pflege des Bewegungsapparates, Bewegungsvielfalt, Koordination,
Flexibilität etc. Demzufolge kommt sie eher einem «wirkungsvollen Gesundheitssystem»
als einer «echten Kampfkunst» nahe. Kampfkunst ohne das sogenannte «Innere»,
also ohne das benannte im wirklichen Sinn (nicht optisch, sondern fühlbar) kann
nicht als Kampfkunst bezeichnet werden. Es existieren Kampfkunststile, die von
«Aussen» zum «Inneren» wirken und andere wiederum arbeiten sich vom «Inneren» zum
«Äusserlichen» – vergleichbar mit einem Pferd, worauf der eine Reiter von der
linken und der andere Reiter von der rechten Seite das Ross besteigt. Ross und
Reiter blicken in dieselbe Richtung.
Somit sei hier
festgestellt, dass kein «Kung Fu» existiert, ohne dass das «Qi Gong» darin enthalten
ist und kein «Qi Gong» existiert, ohne dass das «Kung Fu» darin enthalten ist.
Auch in anderen Kampfkunststilen wie Choy Lee Fut, Hung Gar, Hsing-I, etc. können
derartige Parallele beobachtet werden. Die Übungen können zwar unterschiedlich
aussehen, das Bewusstsein darin jedoch oder die Atemmethoden dazu können gleich
sein. Echte Kampfkunst führt zu einer ganzheitlichen Entwicklung des Menschen.
Die Klassifizierung von Kampfkünsten kann nun je länger je mehr nicht weiter (hat
es übrigens nie) zum Ergebnis führen, es ist DIE Kampfkunst, die dazu führt.
Ist die Möglichkeit einer ganzheitlichen Entwicklung des Menschen im Wing Chun
Kung Fu oder im Eskrima (Stock- und Messerkampfkunst) oder im Tai Chi oder in
anderen Kampfkünsten enthalten? Ja, sie ist (sofern sie echt und erforscht
sind). Es sind die Wege dazu, die den Unterschied ausmachen werden.
Für diesen
Entwicklungsprozess braucht es viel Zeit. Zeit, die wir entweder nicht haben
oder die wir uns nicht nehmen oder eben beides. Dauert etwas übers
«Zähneputzen» hinaus (3 Min.), wird es (zu) lange. Aus diesem Grund wird das
wirkungsvolle Training meist verworfen oder so ausgestaltet, dass für einige
Zeit viel und lange trainiert wird und andere Zeit wieder gar nicht. Diese
Trainingsausgestaltung führt nicht wirklich zu fruchtbaren Ergebnissen – über
die ganze Lebensdauer gesehen. Si Gung Suny Kamay: «Das Stetige ist der
Schlüssel zum wahren Erfolg».
Die SKEMA
Kampfkunstakademie erforschte während einigen Jahren u. a. zu diesem Thema. So
stand der Wirkungsgrad von Kampfkunsttraining zur investierten Zeit sich
gegenüber. Dafür führte sie in sechs von ihren 24 Schulen eine Forschungsgruppe
ein (dem sogenannten «Palakabanate»-Labor), worin ganz gezielt der Umgang mit
Stress (Anmerkung: Der Stressgrad war beim Krieger [Kriegskunst = Kampfkunst] am höchsten) trainiert wird
(Stressbewältigung) und die Lehren aus Muskelverspannungen gezogen werden
konnten, also wieso sich Verhärtungen im Muskel bilden, woher die Gründe dieser
Verspannungen stammen, wie diese Verspannungen gelöst werden etc. Die
Laborgruppe «Palakabanate» zeigte hierbei einen grossen Erfolg. Diese Erfolge
können und dürfen sich hinsichtlich der Kampfkunststilen nicht mehr
klassifizieren lassen, denn sie verschmelzen in jeder Kampfkunst, es entsteht
die Symbiose – alles wird eins.
Wie gestaltet sich dieser
Effekt im Trainingsbetrieb der SKEMA-Kampfkunstschulen aus?
In 50minütigen
Trainingseinheiten bietet sie täglich (Montag bis Freitag) und zweimal am Abend
die Kampfkunst an, worin effektiv und nachhaltig trainiert wird – sei es dadurch
die eigene Selbstverteidigung zu erlernen oder zu verbessern oder um die eigene
Energie zu fördern oder zu stärken. Der weitere Effekt kann durch Hausaufgaben
(«SKEMAatHome») erzielt werden, welche jeweils ca. 7 Minuten umfassen und vom
Instruktor begleitet werden.
Die Essenz aus der
Forschungsgruppe «Palakabanate» kann nun mehr in alle Kampfkunsttrainings
wirkungsvoll eingesetzt werden und darüber hinaus nützlich ins Alltag gebracht
werden. Durch die eigene Befähigung, die Muskeln zu entspannen bei fliessender
Atmung und damit die Flexibilität zu erhöhen, reichere ich mir Lebensqualität
an.
Die Übungen werden in der
SKEMA Kampfkunstakademie so konzipiert, dass sie einfach zugänglich sind und
den Lebensumständen hier zu Lande gerecht werden (Bsp. Während der Asiate einen
«Lotussitz» für eine Übung einnimmt [weil er entsprechend seinen Körper im
Alltag benutzt], nimmt der
Europäer für dieselbe Übung eine andere für ihn alltägliche Körperhaltung ein –
es zielt auf dieselbe Wirkung [und darum geht es]). Eine äussere Nachahmung würde
den eigenen Körper immer wieder «Anecken» lassen (Schmerz). Das richtige
Verständnis für die Übungen hingegen gibt dem Praktizierenden die Möglichkeit, seine
Wirkungskraft dafür zu entfalten.
SKEMA steht für Gesundheit auf allen Ebenen. Dafür wendet sie Methoden der inneren Kampfkünste (Tai Chi, Qi Gong, Pa Kua, etc.) als auch der äusseren Stile (Wing Chun Kung Fu, Eskrima etc.) an. Die SKEMA Kampfkunst strebt dabei keine einseitige, sondern eine harmonische Entwicklung des Menschen an. Echte Kampfkunst fördert den Menschen in seiner Ganzheit. Dies sowohl auf der körperlichen Ebene (ausgewogenes Training für den ganzen Körper) sowie auch auf emotional-mentaler Ebene (Kontrolle von Emotionen zur besonnenen Handlung anstelle von z.B. schüren von Aggressionen). Echte Kampfkunst fördert den Menschen in seiner Ganzheit und führt so zu körperlicher, emotionaler, mentaler Gesundheit.
Atmung als entscheidender Faktor
So wie der Fisch das Wasser zum Leben braucht, ist die Atmung die erste und wichtigste Nahrung des Menschen. Jede Zelle atmet. Zudem bildet die Atmung ein Bindeglied zwischen dem Körper, den Gefühlen und Gedanken und kann direkt auf das ganze System «Mensch» einwirken! Eine geschulte Atmung fördert die Verdauung, reguliert den Muskeltonus und beruhigt seine Gedankenwelt sowie seine Gefühle. Die geschulte Atmung ist jedoch auch essenziell in Stresssituationen und somit für die Selbstverteidigung. Ein physischer Angriff kommt unerwartet und ist auch eine mentale und emotionale Herausforderung.
Im Stress gelassen bleiben
Viele Prozesse im Körper geschehen autonom, was uns das Leben vereinfacht. Andererseits können uns diese autonomen Vorgänge in einer Gefahrensituation hemmen oder sogar lähmen. Diese Mechanismen lassen sich durch die Atmung regulieren. Gezielte Stressminderung und Furchtbewältigung nach angewandter Skema-Methode kreieren ein neues Leben und Empfinden. Dadurch resultiert ebenso ein anderes Verhalten mit Konfliktsituationen. Starke Emotionen, namentlich die Angst, lassen uns unkontrolliert Handeln. Innere Ruhe und emotionale Ausgeglichenheit, welche durch die Stile wie Tai Chi oder Qi Gong – oder Kampfkunst im Allgemeinen – angeeignet werden können, lassen uns besonnener und bedachter reagieren.
Gesundheit im Alltag durch Kampfkunst
Der Erfahrung zu Folge, dass der Umgang mit alltäglichen Gefahren wie stürzen, ausrutschen, anstossen etc. den Trainierenden befähigen, sowohl seinen Körper als auch seine Atmung zum instinktiven Reagieren und so die Verletzungsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren, ist echte Kampfkunst ein echter Begleiter im Alltag.
Text von Marcel Haas 20.10.2020 (dipl. Skema-Instruktor und Schulleiter Skema-Kampfkunstschule St. Gallen Ost, med. Masseur mit eidg. FA, dipl. Kieser Instruktor SAFS).
Die SKEMA Kampfkunst ist die Art, den Trainierenden zu befähigen, bis er das selbst gesetzte Ziel der körperlichen, emotionalen oder mentalen Selbstverteidigung erreicht hat. Die Art lehrt die eigene Selbstverteidigung gegen äussere Angriffe und erhöht die Widerstandskraft des inneren Organismus. Die SKEMA befähigt also den ernsthaft Praktizierenden bis er das selbst gesetzte Ziel der inneren oder äusseren Selbstverteidigung erreicht hat. Beispiele für innere Kampfkunst sind Stile wie Tai Chi, Qi Gong, Pa Kua, Hsing-I etc. und für äussere Kampfkunst sind es Stile wie Wing Chun Kung Fu, Eskrima, Pencak Silat, Judo etc. Die SKEMA darf sich als eine vereinende Kampfkunstart bezeichnen, die das Prinzip einer stetigen Forschung, Lehre und Wandlung folgt. Weitere Auflistungen von Kampfkünsten finden Sie in freien seriösen Enzyklopädien. Bleiben Sie interessiert. Probetrainings vereinbaren Sie