Durch Zusammenarbeit wachsen – Ein weiteres Schuljahr im Zeichen der Kampfkunst in St. Gallen

Seit dem Jahr 2015 findet jährlich Kampfkunst-Unterricht als Teil der Schulbildung in und um St. Gallen statt. Auch dieses Jahr durften Kindergarten- und Primarschulkinder von diesem Lehrplan in den Kindergärten Grossacker, Heimat-Buchwald, Halden, Oberzil-Krontal, Engelwies, Hof-Kreuzbühl und Ebnet aus Gaiserwald sowie im Wahlfach an der Primarschule Grossacker profitieren.

Speziell erwähnenswert in diesem Jahr ist die enge Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen und den Instruktorinnen und Instruktoren der SKEMA Kampfkunstakademie. Probleme, welche im Rahmen des Kampfkunst-Unterrichts auftauchten, wurden besprochen, ausgewertet und gemeinsam gelöst, sodass der maximale Nutzen für die Kinder aus diesen Projekten gezogen werden konnte. Ebenfalls bestand während des Schuljahres ein reger Austausch innerhalb des Instruktoren-Teams. Somit fanden neue didaktische Methoden im Bereich der Kräftigung und Koordination den Weg ins Training, um die Kinder schneller zum Ziel zu führen.

Dies zeigte sich auch in den einzelnen Prüfungen, an welchen mehrere Instruktoren anwesend waren, um sich ein klares Bild des Kampfkunst-Unterrichts zu verschaffen und über die anschliessenden Rückmeldungen gemeinsam wachsen zu können.

Was jedes Jahr auffällt, ist die Prüfung als Highlight. Beeindruckend mit welchem Fokus und welcher Ruhe die Kinder die komplexen Bewegungen absolvieren und mit welcher Freude sie begleitet vom Applaus der Eltern ihr Diplom entgegennehmen. Wir gratulieren noch einmal allen dazu!

Im Atelierfach dürfen wir im neuen Schuljahr zwei weitere Primarschulkinder in ihrer Abschlussprüfung begleiten. Mit der entsprechenden Schwertform werden sie wieder zeigen, dass sie die Ernsthaftigkeit der Kampfkunst erkannt haben und bereit sind, im bereits jungen Primarschulalter ihre Selbstverteidigung seriös zu erlernen.

Ebenfalls möchten wir uns bei allen Lehrpersonen und Eltern für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Wir wünschen eine erholsame Sommerzeit und freuen uns bereits auf das Jubiläum «10 Jahre Kindergarten Kung Fu» im neuen Schuljahr!

23. Juli 2024, Förderverein der SKEMA für Jung und Alt, Redaktion (fab/ali)

Kampfkunst auf der Rheininsel

Im Schuljahr 2023/2024 besuchten 75 Kinder der 1./2. Klasse sowie 19 Kinder der 3. Klasse der Schule Kirchenfeld in Diepoldsau das Projekt «Selbstvertrauen & Selbstverteidigung». Die Schülerinnen und Schüler schlossen dabei die erste Prüfungsstufe ab.

Training ohne Worte

10.10 Uhr: Die Schülerinnen und Schüler der 1./2. Klasse treffen nach und nach in der Turnhalle ein. Im Hintergrund läuft ruhige Musik. Die Kinder kennen «ihren Platz», markiert durch die Turnhallenlinien und setzen sich hin. Hie und da sprechen die Kinder noch miteinander. Sobald alle da sind, startet die Trainingseinheit. Nun verstummen die Gespräche. Zuerst wird am Platz kurz aufgewärmt, die Gelenke und Muskeln auf die dynamischen Übungen vorbereitet. Dies alles geschieht ohne Worte. Die Schülerinnen und Schüler spiegeln die Bewegung der Instruktorin wider.

Den Fokus auf sich selbst legen

Auch während dem weiteren Trainingsverlauf weist Mirjam Tanner, Kampfkunstinstruktorin und Lehrperson, immer wieder darauf hin, leise zu sein und auf die eigenen Bewegungen zu achten. Dies fällt einigen Kindern leicht, anderen eher schwer. «Die Kombination von Stillsein und Bewegungslernen ist meiner Meinung nach ein sehr gutes Übungsfeld für die Impulskontrolle», sagt Mirjam Tanner. «Auch dass viele Übungen im Takt ausgeführt werden, fordert die Kinder zunächst. Gerade beim Erlernen einer Bewegungsfolge sind die Kinder zuerst einmal stark damit beschäftigt, die vorgezeigten Bewegungen nachzuahmen. Mit der Zeit und genügend Wiederholungen wissen sie die nächsten Schritte bereits auswendig, müssen jedoch ihren Bewegungsimpuls kontrollieren und die Bewegung auf Takt ausführen.» Im Verlauf des Projektes ist es dann schliesslich sogar möglich, dass sich die ganze Klasse im gleichen Takt bewegt, ohne dass der Takt von der Instruktorin vorgegeben wird. Die Kinder lernen nämlich ihre Bewegungen an den Takt der anderen Kinder anzupassen. Das beeindruckte Eltern und Lehrpersonen.

Prüfung als krönender Abschluss

Bei der letzten Trainingseinheit absolvieren sowohl die 1./2. Klässler als auch die 3. Klässler ihre Prüfung. Dabei sind die Eltern als Zuschauende eingeladen. So staunen auch die Eltern der 3. Klässler nicht schlecht, als die ganze Klasse den achtteiligen Bewegungsablauf synchron vorzeigt – auch hier ohne die Taktvorgaben von Ali Güldal, Instruktor und Leiter der SKEMA Kampfkunstschule in Balgach.

Die Prüfung beginnt mit einem knapp dreiminütigen Kurzvortrag. Dabei erläutert Ali Güldal den anwesenden Eltern die «drei Phasen» der Kampfkunst, um so den Eltern einen einfachen Überblick der Kampfkunst zu verschaffen.

Einen kurzen Überblick übers Trainingsprogramm – von Jung bis Alt

In der «ersten Phase» (Jung) wird der Vergleich zum Alphabet gezogen, wonach die tiefen Stände in der Kampfkunst wie Pferdestand (Ma bu), Bogenstand (Gong Bu) und die weiteren 6 Stände so unumgänglich sind wie die Vokale A, E, I, O, U.

In der «letzten Phase» (Alt) gemessen am ganzen Trainingsprogramm schult sich der Körper – und das ausschliesslich im Erwachsenentraining – in der bewaffneten sowie unbewaffneten Selbstverteidigung gegen einzelne oder mehrere bewaffnete und unbewaffnete Angriffe, wobei der Bezug hier der Zentrallinie des Körpers die eigentliche Bedeutung zukommt.

In der «höchsten Phase» (Jung & Alt) werden die Zyklen von Energien im Körper erwähnt, die entsprechend dem Wissensbereich der Kampfkunst die obigen Körperstände voraussetzen um daraus das «Chi» (Energie) zu gewinnen. So kann diese gewonnene Energie sich in verschiedene Formen ausdrücken – «Mut» ebenso wie die «Zielstrebigkeit».

Danke!

Bereits im nächsten Schuljahr soll es mit dem Projekt weitergehen. Ein Nachfolgeprojekt ist bereits in Planung. Wir danken allen beteiligten Lehrpersonen sowie der Schulleitung für die Unterstützung und Mithilfe.

(Text: fv skema/mit/ali 06.06.2024)

Selbstvertrauen stärken, Selbstverteidigung lernen – Ein Schulprojekt für die Primarschule Weihermatt in Urdorf

Über die letzten zwei Monate fand in der Primarschule Weihermatt in Urdorf eine weitere Durchführung des Schulprojektes «Selbstvertrauen & Selbstverteidigung» statt.
Die erste Durchführung vor einigen Jahren kam bei den Lehrpersonen, Schülern sowie auch bei den Eltern so gut an, dass dieses Projekt nun zum zweiten Mal stattfand.


Alle 12 Schulklassen, von der 1. bis zur 6. Klasse, nahmen am Kampfkunstunterricht teil. Schrittweise wurde den rund 270 Kinder die Kampfkunst näher gebracht. So lernten die Kinder einfache Selbstverteidigungsbewegungen und Abläufe, welche die Impulskontrolle schulen. Richtiges Abrollen sowie Atemübungen, die in Stresssituationen helfen können, durften natürlich auch nicht fehlen.


Die Schüler nahmen sehr motiviert am Unterricht teil, es wurde geschwitzt, gejubelt und diszipliniert trainiert. Ein herzliches Dankeschön an das ganze Lehrerteam des Schulhaus Weihermatt für die Unterstützung bei der Durchführung und an Rebecca Catella, Lehrperson und dipl. Instruktorin, für die Organisation des Projektes.

Die Schule Grossacker als Pionier für Kampfkunst an Schulen

Mit dem Abschluss der Kampfkunst-Prüfungen in den Kindergärten der Schule Grossacker in der Stadt St. Gallen endet auch eine Ära. Christian Bösch, Leiter der Skema Kampfkunstschule Arbon und Amriswil, hat dieses Projekt 7 Jahre betreut. Nun möchte er sich mehr auf seine Kampfkunstschulen und die Schulgemeinden im Thurgau fokussieren.

Die Schule Grossacker initiierte in Zusammenarbeit mit der Skema Kampfkunstschule St. Gallen-Ost im Jahr 2015 das Pilotprojekt unter dem Motto «Selbstvertrauen und Selbstverteidigung». Mittlerweile werden nicht weniger als sechs Kindergärten der Schule Grossacker in die Kampfkunst eingeführt.

Die Prüfung selber zeigt eindrücklich auf, auf wie vielen Ebenen die Kinder von dieser Partnerschaft profitieren. «Sie sind also immer so ruhig», teilt Christian Bösch mit einem Schmunzeln den anwesenden Eltern mit.

Die Prüfung startet in vollkommener Ruhe. Die Kinder lernen dabei, ihre Impulse zu kontrollieren und die Stille auszuhalten. Es wird kurz aufgestanden, traditionell begrüsst und alle sitzen wieder. «Aufstehen», sagt Christian Bösch und die Gruppe steht als Einheit auf.

Als erstes führen die Kleinen den «Shuffle-Dance» vor. Ein Tanz an Ort und Stelle, welcher die Körperhaltung und Koordination schulen. Anschliessend werden Kung-Fu-Bewegungen in der Monumental-Position gezeigt. Alle Kinder haben ihren Platz und agieren mit dem Taktimpuls gemeinsam.

Der Schwierigkeitsgrad steigert sich in der Laufschule. Nun agieren die kleinen Kampfkünstler nicht mehr an Ort und Stelle, sondern sie bewegen sich vorwärts auf einer Linie und zeigen dabei die erlernten Bewegungen.

Der Abschluss bildet ein kombinierter Bewegungsablauf, der acht Einheiten beinhaltet. Bei diesem verschmelzen alle gelernten Elemente zu einer Form, welche wieder miteinander als Ganzes gezeigt wird. «Die Schwierigkeit bei der Form liegt darin, dass sich die Kinder nun im Raum und aneinander orientieren müssen, durch den Richtungswechsel kommt noch mal eine Schwierigkeit mehr hinzu, verglichen zu den Laufübungen», erklärt Christian Bösch den anwesenden Eltern.

Wir danken der Schule Grossacker für neun Jahre Zusammenarbeit im Bereich «Selbstvertrauen und Selbstverteidigung».

09. April 2024, Förderverein der SKEMA für Jung und Alt, Redaktion (fab)

Die Sekundarstufe von Birsfelden lernt die «Schweizerkelle»

Bereits zum dritten Mal durfte Stephan Wenko von der SKEMA Kampfkunstschule Basel die Sekundarschule Birsfelden besuchen und ihnen einen Einblick in die Kampfkunst verschaffen. Dieser fand im Rahmen der «Body and mind»-Tage statt.

Da der Andrang auf diesen Kurs besonders gross war, wurde er von Cyrill Lam von der SKEMA Kampfkunstschule Zürich unterstützt.

Über 100 Schülerinnen und Schüler der 2. Sekundarstufe nahmen am Unterricht teil. Die Klassen wurden durchmischt und auf vier Gruppen aufgeteilt. Stephan Wenko unterrichtete nach dem Motto: «Weniger ist mehr». Die sogenannte «Schweizerkelle» stand im Zentrum des Unterrichts. Dabei handelt es sich um eine Technik, welche relativ schnell erlernt werden kann und sich in einer Gefahrensituation der Weg zur Flucht ermöglichen lässt. Schritt für Schritt wurden die Heranwachsenden an die Technik herangeführt. Zuerst Beinarbeit, anschliessend die Abwehr und zuletzt die komplette Technik. Trainiert wurde zuerst alleine, bis das Bewegungsmuster verinnerlicht war und danach in Partnerübungen.

Um auch dem Fitnessaspekt gerecht zu werden, wurde ebenfalls der Stampftritt eingeübt. Dieser ist in seiner Ausführung ebenfalls schnell umzusetzen und erfordert bei hoher Wiederholungszahl kräftige Beine und eine starke Lunge. Kein Problem für die Teilnehmenden, sie gaben alles und kickten, was das Zeug hält.

In allen vier Kursen herrschte eine ausgelassene, fröhliche Stimmung. Obwohl die Trainings mit 90 Minuten eher lange waren, spürte man keinen Leistungseinbruch und die Jugendlichen zogen voll durch.

Im Namen der SKEMA Kampfkunstschule Basel danken wir der Sekundarschule Birsfelden für die reibungslose Organisation und das langjährige Vertrauen in die SKEMA Kampfkunst.

24. Januar 2024, Förderverein der SKEMA für Jung und Alt, Redaktion (fab)

Tai Chi am Kantonsspital

Das Kantonsspital St. Gallen fördert aktiv die Gesundheit seiner Mitarbeitenden. Die Berufstätigen haben die Möglichkeit, diverse Kurse zur Steigerung ihres Wohlbefindens und ihrer mentalen und physischen Balance zu besuchen. Marcel Haas von der SKEMA Kampfkunstakademie St. Gallen Ost leitet den Kurs in Tai Chi am Kantonsspital seit Frühling 2022.

Im Rahmen des Kurses lernen die Teilnehmenden Übungen zur Stressbalance. Dies geschieht in Form von Atemübungen, Dehnungen und Bewegungsabfolgen aus dem Qi Gong und Tai Chi. Tai Chi ist eine Abfolge von langsamen und achtsamen Bewegungsmustern. Fokus liegt dabei auf der korrekten Körperhaltung, der bewussten Atmung und der möglichst fliessenden Ausführung der Bewegungen. Die 24er-Form, welche von den Tai-Chi-Neulingen begeistert gelernt wird, ist die Form für Einsteiger des Tai Chis. Bei dieser werden Bewegungen in geraden Bahnen absolviert und die Kontrolle über die Extremitäten erlernt.

Neben dem Tai Chi stehen Atmung in Verbindung mit Haltungskorrektur und Qi Gong im Zentrum. Beim Qi Gong werden die Übungen mehrheitlich stehend ausgeführt und es werden somit noch mehr Ressourcen frei, um die Körperwahrnehmung zu schulen.

Eine der zentralen Atemtechniken, welche Marcel Haas instruiert hat, arbeitet über die Hypoxie. Über die komplette Ausatmung und dem anschliessenden Aushalten wird der Körper in eine Sauerstoffschuld (Hypoxie) gebracht. Der Stress führt auf Zellebene dazu, dass das Hormon Erythropoetin (EPO) stärker gebildet wird. EPO spielt eine wichtige Rolle in der Neubildung von roten Blutkörperchen. Die Wirksamkeit und den beschriebenen Nutzen dieser uralten Atemtechnik belegte 2019 Dr, William Kaelin. Er erhielt dafür den Nobelpreis in Medizin. Mittlerweile existieren sogar Therapiegeräte, welche über Hypoxie arbeiten. Diese zielen neben der Blutbildung ebenfalls auf die Neubildung der Mitochondrien, der zelleigenen Kraftwerke, ab.

Über die Massage der Ohren lernten die Teilnehmenden, ihren Vagusnerv zu beeinflussen. Der Nervus vagus ist der wichtigste Nerv des Parasympathikus. Dieser Teil des vegetativen Nervensystems ist massgeblich am Stressmanagement beteiligt. Er senkt das Stresshormon Kortisol und bringt somit Ruhe und Möglichkeit zur Regeneration des Körpers. Ein Teil des Nervs innerviert den Innenbereich des Ohres, genauer die Concha. Aus chinesischer Medizin betrachtet, spiegeln sich darin alle Organe. Wird dieser Bereich des Ohres durch Massage stimuliert, wirkt sich das stärkend auf den Parasympathikus und somit auf die Regenerationsfähigkeit des Körpers aus.

Die Auswertung, welche das Kantonspital zu jedem Kurs durchführt, lässt sich sehen. Alle Mitarbeitenden würden den Kurs weiterempfehlen. Die Kompetenz des Kursleiters wird mit «sehr gut» bis «übertroffen» bewertet. «Der Kursleiter hat eine sehr angenehme, ruhige Art und er hat ein breites Wissen zu den Themen, die er vermittelt. Er lässt sich alle paar Wochen wieder neue Übungen einfallen und erzählt auch immer spannend den Hintergrund dazu. Das Tai Chi selbst wirkt beruhigend und fördert die Konzentration», meldete eine Person zurück. Gewisse wünschen sich sogar, dass das Angebot von ein auf zwei Mal pro Woche ausgedehnt wird.

Wir danken dem Kantonsspital St. Gallen für das entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns, ihre Mitarbeitenden weiterhin in ihrer Resilienz zu stärken.

06. November 2023, Förderverein der SKEMA für Jung und Alt, Redaktion (fab)

Mit Kampfkunst die Ferien versüssen

Die Tagesklinik für Kinder in der Stadt Zürich bietet einen Raum für Heranwachsende, welche vom Leben nicht mit Glück überhäuft wurden. Neben der Tagesschule bietet sie diverse Therapiemethoden an. Ergänzend zur klassischen Psychotherapie finden Therapien in Gruppen und Musiktherapie statt, eine Ergotherapeutin schult die Kinder in Feinmotorik und eine Logopädin hilft, falls nötig, bei der Sprechentwicklung. Die Kinder verbringen den ganzen Tag vor Ort, die Lehrpersonen essen mit ihnen zu Mittag und einmal pro Woche wird gemeinsam gekocht.

Um den Kindern ihre Sommerferien zu versüssen entschloss sich Silja Schnyder, Primarlehrerin an der Tagesklink, den Alltag mit Kampfkunst zu bereichern. Fabian Steiger, Instruktor und Therapeut von der SKEMA Kampfkunstschule Oerlikon, nahm sich dieser Herausforderung gerne an. Insgesamt wurde dreieinhalb Stunden pro Tag über eine Woche trainiert. Die Kleineren hatten eine Lektion, die Grösseren sogar zwei Lektionen Kampfkunst pro Tag während einer Woche.

Fabian Steiger fand eine liebenswürdige, strahlende und hoch-motivierte Gruppe vor. Unterstützt wurde er durch Betreuende der Tagesklinik. Trainiert wurde am Morgen das SKEMA Kinder Kung Fu und am Nachmittag erhielten die älteren Kinder erste Einblicke in das Jugendselbstverteidigungsprogramm der SKEMA. «Das ist aber anstrengend!», beklagte sich ein Kind am ersten Tag. Ja, Kung Fu ist anstrengend. Es trainiert den ganzen Körper, macht ihn geschmeidig und stark und zentriert die Gedankenwelt im Hier und Jetzt. Ein Grübeln an Alltagssorgen lassen die komplexen Bewegungsabläufe gar nicht zu.

Trotz der Mühen gaben die Kinder nicht auf und übten wacker weiter. Eine zusätzliche Motivation war sicherlich, dass auch ein Teil der Betreuenden voller Elan mitmachte. Der Höhepunkt kam zum Schluss. Am Freitag Mittag opferten etwa zwölf Mitarbeitende einen Teil ihrer Mittagspause, um die Früchte dieser Kampfkunst-Woche zu bestaunen.

Fabian Steiger war vermutlich nervöser, als die Kinder selbst. In vollkommener Ruhe sassen sie da und machten sich für ihren grossen Auftritt bereit. Dann ging es los. Synchron und dynamisch zeigten die Kampfkunst-Neulinge die ersten Fauststösse und Stände. Anschliessend folgten Kniestösse und Kicks in Bewegung. Die Zuschauenden spendeten jedem Kind einzeln Beifall. Die gute Stimmung trug die Kinder und spornte sie zur Höchstleistung an. Der Abschluss für die Kleinen bildete der standardisierte Achter-Ablauf aus dem SKEMA Kinder Kung Fu. Die Älteren präsentierten anschliessend zwei weitere Formen und zeigten eine erste Anwendung zur Selbstverteidigung daraus.

Der Abschluss endete wie der Beginn der Vorführung, sitzend in vollkommener Ruhe. Unter tosendem Applaus wurde den Kindern für ihre Bemühungen gedankt.

Die SKEMA Kampfkunstakademie bedankt sich herzlich bei der Tagesklinik für diese schöne Woche. Es freut uns, mit so engagierten Lehrpersonen und Betreuenden zusammenzuarbeiten.

08. August 2023, Förderverein der SKEMA für Jung und Alt, Redaktion (fab)

Die Stadt St. Gallen – Wo Kampfkunst Schule macht

Die Stadt in der Ostschweiz ist Vorreiterin und Vorbild puncto Integration der Kampfkunst in den Schulalltag. Seit dem Jahr 2015 wächst die Partnerschaft zwischen der Stadt St. Gallen und der Skema Kampfkunstschule St. Gallen und bildet einen wichtigen Bestandteil im Schulalltag der Kinder.

Im Schuljahr 2022/2023 sind 35 Klassen aus den Kindergärten Grossacker, Halden, Heimat-Buchwald, Oberzil-Krontal, Hof-Kreuzbühl, Ebnet aus Gaiserwald, Atelier Grossacker und der Oberstufe Buchental in den Effekten der Kampfkünste gefördert worden. Die 440 Schüler und Schülerinnen haben die sieben Rubriken des Trainingsprogrammes durchtrainiert, wobei sie nie darum herum kommen, ihren ganzen Körper in ihrer Koordination und Hirnhälften zu beanspruchen 😉. Die saubere Ausführung der Bewegungen gehört ebenso dazu wie die Rücksichtnahme von den Stärkeren zu den Schwächeren und die Orientierung von den Schwächeren zu den Stärken (konstruktiver Umgang mit Niveauunterschieden).

Die Basis dafür bildet das Trainingsprogramm der SKEMA Kampfkunstakademie Schweiz. Die Akademie wurde im Jahr 1978 gegründet. Über zwei Jahrzehnt später nahm die Akademie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auf. Sie ermöglichte «Kung Fu» für das jüngst mögliche Alter. Dafür darf sie sich in der Schweiz unbestrittenermassen zu den Pionieren zählen. Die Übungen, die angewandte Methodik und die Anpassung an unsere Gegebenheiten hier bedurfte ein grosses Mass an Engagement. Die Übungen wurden aus «erster Hand» begleitet. Die «alten» Lehrmeister von Asien, die über 50, 60, 70 oder 80 Jahre sich der Kampfkunst verschrieben haben, empfangen immer wieder Kampfkunststudenten aus der Schweiz um ihre Fähigkeiten in ihrer Kampfkunst weiter zu fördern, zu erklären und zu begleiten. Diese Vorbilder haben einen grossen Verdienst am Erfolg derartiger Schulprojekte. Die Jahrtausendwende gab dem heute immer noch gültigen Kinderprogramm den «Siegel» so ganz nach dem Motto «Das Jahrtausend für 1’000 Kinder». Das Trainingsprogramm ist die Abschrift und die heutige Umsetzung der Augenschein davon.

Luca Trinidad Kung Fu Prüfung

Das Highlight bleiben die Prüfungen am Ende des Schulprojekts. Mit dem Abzeichen und den Diplomen werden die Kinder vor ihren dafür eingeladenen Eltern für ihre Anstrengung belohnt. Einige Lehrpersonen vom Schulhaus Heimat-Buchwald waren so begeistert, dass sie die Bewegungen aus der Kampfkunst in die «Zirkus»-Aufführung ihrer Kinder integriert haben. Stolz konnten die Kinder ihre neu erlernten Fähigkeiten ihren Eltern präsentieren. Luca Trinidad, ein frisch gebackener Instruktor der SKEMA Kampfkunstschule St. Gallen richtete im Anschluss an die Prüfungen ein paar persönliche Worte an die Kinder. Gewisse lobte er für ihre schöne Technik, bei anderen war er von der Eleganz des Bewegungsmusters beeindruckt und bei gewissen hob er ihre Sozialkompetenz hervor.

25. Juli 2023, Förderverein der SKEMA für Jung und Alt, Redaktion (fab/ali)

Stressmanagement am Gymnasium Lebermatt

Im Rahmen der Projektwoche des Gymnasiums Lebermatt in Köniz bei Bern wurden 13 Klassen die SKEMA Kampfkunst näher gebracht. Neben effektiven Übungen zur Selbstverteidigung unterrichtete Adrian Binggeli, Leiter der SKEMA Kampfkunstschule Ostermundigen, die Schülerinnen und Schüler in Techniken zur Verbesserung der Stressresilienz.

Stress wird körperlich immer gleich wahrgenommen – sei es auf der physischen, psychischen oder emotionalen Ebene. Und da setzt die SKEMA an. «Body over mind» ist das Motto. Über das Halten der Atmung wird der Körper in eine «Sauerstoffschuld» gebracht, das Resultat ist Panik oder eben Stress. Diesen Stress gilt es wahrzunehmen, zu ertragen zu lernen und mit entsprechenden Übungen zu neutralisieren.

In einem zweiten Teil stand die Selbstverteidigung im Zentrum. Schritt für Schritt und spielerisch wurden die Jugendlichen zu einfachen Selbstverteidigungs-Techniken geführt. Grundlage dafür bildet das sogenannte Sayaw, eine Tanzchoreografie, welche gespickt ist mit Methoden zur Selbstverteidigung. Immer wieder wies Adrian Binggeli auf den Nutzen der Übungen hin, um körperliche Beschwerden zu vermindern oder diese präventiv zu vermeiden. Denn Kampfkunst und Gesundheit gehen letztlich Hand in Hand.

Alle beherrschten erfreulicherweise die gut erlernbaren Techniken und konnten diese in Partnerübungen gleich testen. Mit einer gemeinsamen Atemübung endete der Unterricht. Die Atmung ist zur Neutralisierung von Stress zentral.

Die Rektorin Christina Frehner-Bühler bemerkte im abschliessenden Gespräch: „Das wäre doch auch was für uns.“ Selbstverständlich bietet die SKEMA Kampfkunstakademie auch Kurse für Lehrkräfte an, insbesondere um die Stressresilienz zu erhöhen.

06. Juli 2023, Förderverein der SKEMA für Jung und Alt, Redaktion (fab)

Kindergarten Weed in Heerbrugg sagt «Danke Skema»

Von März bis Juni 2023 haben Claudia Aeberhard (Klassenlehrperson) und Mirjam Tanner (Teamteaching-Lehrperson und Skema-Instruktorin) mit ihren Zweitkindergärtlern im Kindergarten Weed in Heerbrugg ein Pilotversuch im Projekt «Selbstvertrauen & Selbstverteidigung» lanciert. Trainiert wurde jeweils einmal in der Woche für 30 Minuten und zwar gleich am morgen früh. Ziel des Projektes war es ein gesundes Selbstvertrauen im Hinblick auf den Schulübertritt zu entwickeln. Weiter sollten die Konzentrationsfähigkeit, die Disziplin im Kreis und der Gruppenzusammenhalt gestärkt werden.

Insgesamt zehn Lektionen mit anschliessender Prüfung absolvierten die acht Zweitkindergärtler. Ausserdem fand im Mai eine Projektwoche zum Thema «Gemeinsam stark» für alle vier Kindergartenklassen von Heerbrugg statt. Im Rahmen dessen besuchten alle Kinder eine Schnupperlektion «Kung Fu». Bei diesem Anlass durften auch die jüngeren Erstkindergärtler teilnehmen. So konnten alle, ob gross oder klein, einmal Kampfkunst-Luft schnuppern.

Da dieses Projekt zum ersten Mal in der Schule Heerbrugg stattfand, wurden die Eltern der Zweitkindergärtler nach ihrer Meinung zum Projekt gefragt. Zuvor konnten sie sich als Zuschauende während der Prüfung und Abschlusslektion ein Bild machen. «Ein sehr gelungenes Projekt, welches genau auf die Kinder zugeschnitten ist und den aktuellen Stand der Kinder unterstützt», sagt eine Mutter. Alle befragten Eltern würden es begrüssen, wenn ihr Kind wieder die Chance bekommt im Rahmen des Unterrichtes an einem solchen Projekt teilzunehmen. «Als Sportlehrperson und Karate-Trainerin begrüsse ich Bewegung in KG / Schulen sowieso. Das Kung Fu ist eine tolle Sportart, die Geist und Körper vereint. Die Kinder können schnell lernen und üben dadurch Konzentration, Ausdauer, Geduld…», ergänzt eine andere Befragte.

Auch die Lehrpersonen sind überaus zufrieden mit dem Fortschritt ihrer Klasse. So bemerkten sie, dass der ganze Vormittag nach dem Kung-Fu-Morgeneinstieg jeweils sehr ruhig und harmonisch war. Ein voller Erfolg!

An dieser Stelle danken wir den Gönnerinnen und Gönnern des Fördervereins, welche in diesem Pilotprojekt spezifisch die Diplome und Abzeichen für die Prüfung gesponsort haben. Der Stolz über die erreichte Auszeichnung stand den Kindern ins Gesicht geschrieben. Den Lehrpersonen und der Schulleitung danken wir für die Möglichkeit, dass ein solches Pilotprojekt in Heerbrugg realisiert werden konnte.