Mit Kampfkunst die Ferien versüssen

Die Tagesklinik für Kinder in der Stadt Zürich bietet einen Raum für Heranwachsende, welche vom Leben nicht mit Glück überhäuft wurden. Neben der Tagesschule bietet sie diverse Therapiemethoden an. Ergänzend zur klassischen Psychotherapie finden Therapien in Gruppen und Musiktherapie statt, eine Ergotherapeutin schult die Kinder in Feinmotorik und eine Logopädin hilft, falls nötig, bei der Sprechentwicklung. Die Kinder verbringen den ganzen Tag vor Ort, die Lehrpersonen essen mit ihnen zu Mittag und einmal pro Woche wird gemeinsam gekocht.

Um den Kindern ihre Sommerferien zu versüssen entschloss sich Silja Schnyder, Primarlehrerin an der Tagesklink, den Alltag mit Kampfkunst zu bereichern. Fabian Steiger, Instruktor und Therapeut von der SKEMA Kampfkunstschule Oerlikon, nahm sich dieser Herausforderung gerne an. Insgesamt wurde dreieinhalb Stunden pro Tag über eine Woche trainiert. Die Kleineren hatten eine Lektion, die Grösseren sogar zwei Lektionen Kampfkunst pro Tag während einer Woche.

Fabian Steiger fand eine liebenswürdige, strahlende und hoch-motivierte Gruppe vor. Unterstützt wurde er durch Betreuende der Tagesklinik. Trainiert wurde am Morgen das SKEMA Kinder Kung Fu und am Nachmittag erhielten die älteren Kinder erste Einblicke in das Jugendselbstverteidigungsprogramm der SKEMA. «Das ist aber anstrengend!», beklagte sich ein Kind am ersten Tag. Ja, Kung Fu ist anstrengend. Es trainiert den ganzen Körper, macht ihn geschmeidig und stark und zentriert die Gedankenwelt im Hier und Jetzt. Ein Grübeln an Alltagssorgen lassen die komplexen Bewegungsabläufe gar nicht zu.

Trotz der Mühen gaben die Kinder nicht auf und übten wacker weiter. Eine zusätzliche Motivation war sicherlich, dass auch ein Teil der Betreuenden voller Elan mitmachte. Der Höhepunkt kam zum Schluss. Am Freitag Mittag opferten etwa zwölf Mitarbeitende einen Teil ihrer Mittagspause, um die Früchte dieser Kampfkunst-Woche zu bestaunen.

Fabian Steiger war vermutlich nervöser, als die Kinder selbst. In vollkommener Ruhe sassen sie da und machten sich für ihren grossen Auftritt bereit. Dann ging es los. Synchron und dynamisch zeigten die Kampfkunst-Neulinge die ersten Fauststösse und Stände. Anschliessend folgten Kniestösse und Kicks in Bewegung. Die Zuschauenden spendeten jedem Kind einzeln Beifall. Die gute Stimmung trug die Kinder und spornte sie zur Höchstleistung an. Der Abschluss für die Kleinen bildete der standardisierte Achter-Ablauf aus dem SKEMA Kinder Kung Fu. Die Älteren präsentierten anschliessend zwei weitere Formen und zeigten eine erste Anwendung zur Selbstverteidigung daraus.

Der Abschluss endete wie der Beginn der Vorführung, sitzend in vollkommener Ruhe. Unter tosendem Applaus wurde den Kindern für ihre Bemühungen gedankt.

Die SKEMA Kampfkunstakademie bedankt sich herzlich bei der Tagesklinik für diese schöne Woche. Es freut uns, mit so engagierten Lehrpersonen und Betreuenden zusammenzuarbeiten.

08. August 2023, Förderverein der SKEMA für Jung und Alt, Redaktion (fab)