Wing Chun Kung Fu

Wing Chun Kung Fu ist eine Kampfkunst, die auf eine sehr effiziente Selbstverteidigung zielt. Dabei lernt der Schüler im Wing Chun Kung Fu – ganz unabhängig von seiner Statur, Geschlecht oder Alter – sich gegen einen oder mehrere Angreifer in Alltagssituationen zu behaupten.

Durch den bewussten Verzicht auf jegliche akrobatischen Elemente ist Wing Chun Kung Fu bis ins hohe Alter praktizierbar. Der Praktizierende benötigt für seine Selbstverteidigung weder rohe Kraft noch übermässige Kondition. Zur Selbstverteidigung wird sein Unterkörper wie Fusstritte, Kniestosse ebenso systematisch eingesetzt wie der Oberkörper mit seinen Faustschlägen, Handflächenstossen und Ellenbogen. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Angreifer körperlich überlegen ist.

Die erste Form «Siu Lim Tao»

Das Wing Chun Kung Fu basiert auf drei waffenlosen Formen: Siu Lim Tao, Chium Kyu und Bju Tse. In der ersten Form (Siu Lim Tao – «kleine Idee») werden die Prinzipien und grundsätzliche Techniken der Selbstverteidigung vermittelt. Das Prinzip der Zentrallinie, das Prinzip der Gleichzeitigkeit sowie Techniken wie Würg- und Handbefreiungen, Kickabwehr und Handtechniken. Durch weitere spezifische Partner- oder Gruppentrainings wird der gezielte oder spontane Beizug aus der Umgebung für die Selbstverteidigung und die Orientierung im Raum gegen mehrere Angreifer in Innen- oder Aussenräumen trainiert.

Die zweite Form «Chium Kyu»

In der zweiten Form (Chium Kyu – «Brückenhand») finden Ellenbogen und die typischen Wing Chun- Fusstritte ihre Anwendung, jeweils kombiniert mit einem Vorwärts- oder Ausfallschritt und dem Bewegen um die Kraft des Angreifers. Der Verteidiger wartet nicht mehr auf die volle Ausführung des Angriffes, sondern wirkt dem Angriff entgegen («Brücke»), die Distanz für die Selbstverteidigung wird kleiner.

Die dritte Form «Bju Tse»

In der dritten Form (Bju Tse – «stechende Finger») verteidigt sich der Praktizierende auf engstem Raum, er wird nun befähigt, Kraft für seine Kontertechniken über kürzeste Distanzen zu mobilisieren, ein Beispiel dafür ist der «one-inch-punch». Die Fatalität der Kampfkunst wird ihm ganz gewiss.

«Herzstück»

Im Chi Sao («klebende Hände»), welches als «Herzstück» des Wing Chun-Systems bezeichnet werden kann, verschmelzen alle erlernten Techniken. Die Sensorik wird geschärft und Reflexe vertieft. Trainiert werden anfänglich einzelne Zyklen. Durch die weiteren Steigerungsformen mittels «push and pull»-Impulsen wird der Schüler letztlich befähigt, frei und losgelöst von Formen auf die Einwirkungen jederzeit zu reagieren. Der Verteidiger orientiert sich an die erlernten Prinzipien und verliert nie den Kontakt zum Angreifer. Während im klassischen Wing Chun Kung Fu die Reflexe an Händen («Chi Sao) und an Beinen (Chi Görk») antrainiert werden, überträgt die SKEMA dieses «Herzstück» auf den ganzen Körper. Dabei entwickelt die SKEMA in ihrer Art ein System der Abhärtung in Form von Entspannung, das heisst, sie entwickelt Pufferzonen, welche den Trainierenden vor Gewalteinwirkungen (ob Sturz oder Schlag) schützen, vergleichbar einem Airbag. Wenn der Körper reflexartig auf die Impulse reagiert und damit einen Körper entwickelt, der permanent «atmet», kann so reagiert werden, wie die Reaktion bei einem Kontakt mit einer heissen Herdplatte – nämlich blitzschnell, instinktiv, reflexartig – und das nicht nur über die Arme, sondern eben über den ganzen Körper.

Holzpuppenform

In der «Holzpuppenform» werden alle Techniken auf ihre Effizienz trainiert, das «Winkelsystem» zusätzlich vertieft. Die beiden Waffenformen «Langstock» und «Schmetterlingsmesser» runden das Wing Chun Kung Fu als komplettes Selbstverteidigungssystem ab. Für die alltagstaugliche und direkte Anwendung von Waffentechniken schult die SKEMA zeitgleich den Aufbau der Stockkampfkunst (Umgang mit Zertrümmerungswaffen) und der Messerkampfkunst (Umgang mit Stich- und Slidewaffen).

Die Prinzipien wirksamer Selbstverteidigung bleiben dieselben. Das System der SKEMA Selbstverteidigung verzichtet auf fixe Abläufe. Das Wing Chun Kung Fu wird zuerst auf ihre Mechanik, ihre Ausführung/Präzision trainiert bis sie über ihre Wiederholungen zum Gefühl des Praktizierenden werden. Diese bleiben als Reflexe jederzeit verfügbar und ermöglichen dem Trainierenden, auf alle Angriffe spontan und sicher zu reagieren.

Die Notwendigkeit eines Lehrers und der Service im Raum

Wing Chun Kung Fu kann jederzeit und überall trainiert werden. Die Notwendigkeit eines erfahrenen Lehrers (Si Hing, Si Suk, Si Fu, Si Gung) ist unerlässlich. Die Instruktoren der SKEMA Kampfkunstakademie haben alle im Wing Chun Kung Fu-System graduiert und blicken mindestens auf eine über 20jährige Kampfkunststudium (bis 40jährige Studium) zurück, welche noch immer von SiGung Suny Kamay (Gründer der SKEMA Kampfkunstkunstakademie Schweiz) begleitet werden. «Lernen um zu lehren oder give and receive» begleitet die SKEMA und ihre Kampfkunstart.

Ihre Kampfkunstschulen sind geeignet dafür eingerichtet. Mit Spiegeln für die «Selbstkorrektur», die Holzpuppen zur «Effektivitätssteigerung» der Techniken und die von der Akademie selbst entwickelten Matten für den Bodenkampf stellen in den eigenen Räumen den passenden Rahmen.