Mit Kleinen etwas Grosses bewegen – Kung Fu Förderprojekt in Kindergärten vom Oberzil/Krontal St. Gallen

«Obwohl sie nervös waren, stellten sich die Kindergartenkinder vom Oberzil-Krontal der Herausforderung und konnten das Gelernte umsetzen. Die Kinder zeigten auch in der letzten «Kung Fu»-Lektion ihr absolut bestes. Ich finde es toll, dass die Ausdauer und Mühe der Kinder am Ende eines Projektes durch eine Prüfung mit Diplom und Abzeichen gewürdigt werden. Dadurch lernen die Kinder, dass Anstrengung, Arbeit und Ausdauer sich lohnt», so die Kindergärtnerin Paula Kugler.

Insgesamt nahmen vier Kindergärten vom Schulhaus Oberzil-Krontal in St. Gallen am Schulprojekt «Selbstvertrauen & Selbstverteidigung» teil und nach zehn Schulwochen (eine Lektion pro Woche) erhielten 38 Kindergärtler ihr erstes Prüfungsabzeichen – dem «Dino».

Olivia Santos, Klassenlehrperson einer dieser Kindergärten fügt hinzu: «Dies ist schon das dritte Mal, an dem wir an diesem Projekt teilnehmen. Ich finde es immer erstaunlich zu sehen, welche Fortschritte die Kinder in diesem Projekt machen. Vom ersten Training bis zum Letzten sind es jeweils grosse Weiterentwicklungen. Jedes Mal bin ich fasziniert über den Prozess, welche die Kinder durchlaufen». Eine weitere Lehrperson des Kindergartenteams ergänzt: «Sie kommen wirklich sehr gerne in den «Kung Fu»-Unterricht und sind motiviert».

Dieses Schulprojekt wurde von dipl. Instruktoren der SKEMA Kampfkunstakademie Schweiz begleitet. Leander Egger, auszubildender Instruktor in der SKEMA Kampfkunstschule St. Gallen ist besonders über die Effizienz des Projekts erstaunt: «Eigentlich sind es ja zehn Trainings und die Kinder konnten trotzdem ihre erste Prüfung abschliessen. Sie mussten in dieser kurzen Zeit also sehr effizient und konzentriert trainieren – das wurde am Prüfungstag sichtbar. Dieses Lob erhielten die Kinder auch von ihren Kindergärtnerinnen – das ist jeweils ein Highlight.».

«Besonders spannend war für mich die Kinder zu beobachten, wie sie sich anschliessend im Unterricht verhielten. Mir war vor dem Projekt aufgefallen, wie oft sie sich gegenseitig körperlich messen und sie «wilde Spiele» wählten, um die Kräfte der anderen zu spüren. Als ich in meiner Funktion als Instruktorin die Kinder an das «Randori, Kampfspiel» heranführte, merkte ich sofort wie die Kinder ihrem natürlichen Bedürfnis des Kräftemessens aufgingen. Von meiner Ausbildung her wusste ich, dass «Kräfte messen» zu den grundlegenden Bewegungserlebnissen der Kinder gehören und freute mich, ihnen dafür einen Rahmen bieten zu können. Zuerst befürchtete ich, dass die Kinder im Kindergarten durch das Randori noch mehr zum Kämpfen animiert werden könnten – doch es geschah das Gegenteil: Ich hatte das Gefühl, dass die Kinder durch das Randori ein viel vertiefteres Verständnis für ihr Gegenüber und eine Stärkung in ihrer Empathie erhielten. Für mich bedeutet dies, dass das Randori den Kindern nicht nur den Rahmen bietet, ihr natürliches Bedürfnis nach Kämpfen auszuleben, sondern auch hilft, Rücksicht aufeinander zu nehmen und soziale Fähigkeiten stärken kann», ergänzt Paula Kugler. Für sie war dieses Projekt ein ganz besonderes. Als ausgebildete Kampfkunstinstruktorin und frischgebackene Kindergartenlehrerin unterrichtete sie ihre Kindergartenklasse in einer zusammenwirkenden «Doppelfunktion».

Das Projekt lebte immer wieder von den kurzen Austauschen zwischen den Kindergartenlehrpersonen und den Instruktoren über Inhalt, Verhalten sowie Fortschritte der Kinder. Es war einmal mehr eine sehr erfreuliche Zusammenarbeit – herzlichen Dank!

Kung Fu Förderprojekt in Kindergärten vom Oberzil/Krontal St. Gallen
Mit Kleinen etwas Grosses bewegen – Kung Fu Förderprojekt in Kindergärten vom Oberzil/Krontal St. Gallen