Basierend auf der philippinischen Kampfkunst Eskrima/Kali/Arnis lehrt (auch) die Schweizer Kampfkunstakademie SKEMA seit 1978 sowohl den gezielten Umgang mit zirka armlangen Rattan- oder Bambusstöcken als auch den gezielten Umgang mit Messern (Daga). Einzigartig an ihrem Training ist das immer wieder Antreffen von Querverbindungen zu anderen sehr wirksamen Kampfkunstarten – so beispielsweise zum Wing Chun Kung Fu.

Die Prinzipien wirksamer Selbstverteidigung

Die Prinzipien wirksamer Selbstverteidigung – wie sie die SKEMA im Wing Chun Kung Fu sowie im Eskrima lehrt – sind gleich, nämlich der Schutz der Zentrallinie sowie die empfindlichen Hals-, Gelenk- und Organstellen. Durch die Vielfalt an Anwendungen mit Erhalt der einheitlichen Prinzipien wächst das Verständnis über Techniken und deren Bewegungen. Die Selbstverteidigung fördert beim Trainierenden zugleich und unweigerlich seine Körperaktivitäten und seine Beweglichkeit.

Was ist Eskrima?

Eskrima ist eine effiziente Kampfkunst, die den gezielten Umgang mit verschiedenen Waffen wie Stock und/oder Messer lehrt. Der ca. 75 cm langer Stock gilt als eine Schlagwaffe. So kann er auf Alltagsgegenstände wie Regenschirm, Billardschläger, Metallrohre etc. übersetzt werden. Das Messer wie sie charakteristisch in jedem Haushalt zu finden ist, gilt als eine Stich- und Schnittwaffe. Es kann ebenso auf Alltagsgegenstände wie Schraubenzieher, Schere oder Kugelschreiber übersetzt werden. Die Unterscheidung von Stock (Schlagwaffe) und Messer (Stich- und Schnittwaffe) ist wesentlich. Der Umgang in der Verteidigung, namentlich die Körperbewegungen dazu, sind abhängig von der Charakteristik einer Waffe und deren Weg, den sie zurücklegen kann. So wirkt der Stock über eine gewisse Distanz mit einer zertrümmernden Kraft ein. Das Messer hingegen kann sowohl in der Angriffsbewegung als auch in der Rückwärtsbewegung (Fluchtbewegung) und in einem viel geringeren oder gar geschlossenem Bewegungsraum fatale Schäden anrichten. Das Vermeiden von lebensbedrohlichen Schnitten oder Stichen ist das oberste Gebot (ein Messerkampf ohne Verletzungen ist sehr unwahrscheinlich – zumindest darf niemals davon ausgegangen werden). Gemeinsamkeiten von Stock und Messer liegen u. a. darin, dass die fatalen Gefahren nur erkannt werden können, wenn man selbst in der Lage ist, die Waffen zu führen. Durch Partnerübungen lehrt die SKEMA Kampfkunstakademie die Angriffe, Abwehre, Kontertechniken und Entwaffnungen in verschiedenen Distanzen (siehe auch Tipp 3 „Das SKEMA-Ampelsystem“ im Artikel „Sei eine Biene und keine Fliege“).

Was ist Wing Chun Kung Fu?

Wing Chun Kung Fu ist mittlerweile weltweit als eine sehr effiziente und wirksame Selbstverteidigung bekannt bzw. etabliert. In einem derartigen effektiven Selbstverteidigungssystem dürfen bestimmte Prinzipien nicht fehlen, zumal diese Prinzipien eine wirksame Kampfkunst ausmachen. Das wichtigste Prinzip ist die der Zentrallinie, auf welchem die verletzbarsten Punkte/Körperstellen wie Augen, Nase, Kehlkopf, Sonnengeflecht, Geschlechtsteile, Knien und Fussgelenke verlaufen. Der Verteidiger schützt nicht nur diese Stellen bei sich, sondern greift sie beim Angreifer auch gleichzeitig an. Die ausgereiften Übungsvarianten in allen SKEMA Kampfkunstschulen der Schweiz führen dazu, dass die Techniken jederzeit und reflexartig abrufbar sind. „Nur“ die Reflexe sind schneller als das Auge oder Ohr. Durch spezifische „Fashing-Übungen“ der SKEMA („Fashing“ kann als „Explosionskraft“ bezeichnet werden) entwickelt der Trainierende in seinen Angriff- oder Konterbewegungen zudem Geschwindigkeit und Kraft auf kürzeste Distanz. Den Vergleich mit dem Presslufthammer ist im Artikel „Das Grund-ABC der Kampfkünste“ passend dargestellt.

Outdoor-Training (Selbstverteidigung) der SKEMA Kampfkunstschule Basel im Mai 2020
Outdoor-Training Selbstverteidigung der SKEMA Kampfkunstschule Basel im Mai 2021

Text SKEMA Kampfkunstakademie Schweiz 25.05.2021